Stuttgart. Der brummende Export und die wiedererwachte Kauflust der Menschen stimmen die Unternehmen in Baden-Württemberg optimistisch. Zahlreiche Betriebe wollen nach einer am Montag veröffentlichten Befragung der Industrie- und Handelskammern (IHK) in den nächsten Monaten neue Mitarbeiter einstellen und investieren wieder mehr. Hauptprofiteur des Aufschwungs ist die Industrie. Sorgen bereiten den Firmen ein drohender Fachkräftemangel sowie steigende Energie- und Rohstoffpreise.
Fast die Hälfte der Betriebe sehen sich derzeit in einer guten Lage, im Herbst waren es nur etwa vierzig Prozent, teilte die IHK Region Stuttgart mit. 43 Prozent der mehr als 4000 befragten Unternehmen im Land gehen von einer Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation in den nächsten zwölf Monaten aus (plus ein Prozent). Im Gegenzug sinkt auch der Anteil der Skeptiker: Nur sieben Prozent der Betriebe rechnen noch mit einer Verschlechterung ihrer Lage, im Herbst waren es mehr als neun Prozent.
Die stark exportorientierten Unternehmen im Land konnten es während der Krise zum Großteil vermeiden, ihre Fachkräfte zu entlassen, teilte die IHK mit. Nun profitierten sie durch ihre breite internationale Aufstellung überdurchschnittlich von der weltweiten Erholung. Dies komme auch dem Standort Baden-Württemberg zugute: Die Investitionen - vor allem der Industrieunternehmen - steigen wieder.
Außerdem wollen 28 Prozent der Betriebe in den nächsten Monaten neue Mitarbeiter einstellen. Über Personalabbau denken weniger als zehn Prozent nach. Jedes dritte Unternehmen im Land rechnet mit einem drohenden Fachkräftemangel. Die größten Sorgen bereiten den Firmen aber die steigenden Energie- und Rohstoffpreise - mehr als die Hälfte der Chefs zerbrechen sich darüber den Kopf. (dpa)