Duisburg. Die Deutsche Binnenschifffahrt leidet unter Überalterung. Für den Schiffsneubau und die zusätzliche Ausbildung von Personal fehle das Geld, sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Binnenschiffahrt (BDB), Heinz Hofmann, in Duisburg bei der Mitgliederversammlung der Binnenschiffer. Ausländische Unternehmen drohten den Markt zu übernehmen. Der Verband halte eine Senkung der Ausbildungsvergütung und Steuererleichterungen bei der Flottenerneuerung für notwendig. Die Einbußen durch das andauernde Niedrigwasser dieses Jahres bezeichnete Hofmann als nicht so erheblich. Bislang seien keine Transportausfälle konkret beziffert. Deshalb stelle der Verband auch in diesem Fall derzeit keine finanzielle Forderungen an die Bundesregierung. Der BDB sieht durch die LKW-Maut leichte Vorteile für die Binnenschiffer. "Möglicherweise werden wir verlorene Transportmengen zurückgewinnen können", sagte Hofmann. Der Verband kritisierte insgesamt die zu niedrigen Bemühungen des Bundes. Gegenüber der Bahn wende der Bund nur ein Bruchtal an Finanzmitteln auf. Ein von der Politik angeregtes Bündnis der Binnenschifffahrt wie auch ein von der Regierung erstelltes Gutachten zur schwierigen Lage der Binnenschifffahrt beurteilte Hofmann skeptisch. Im vergangenen Jahr sind nach Verbandsangaben auf deutschen Wasserstraßen 231,7 Millionen Tonnen Güter transportiert worden. Deutsche Schiffe haben davon 84,9 Millionen Tonnen transportiert, 15 Millionen Tonnen weniger als vor zehn Jahren. Die Zahl der Schiffe sank im gleichen Zeitraum um 30 Prozent auf 2352. Das durchschnittliche Alter der Schiffe erhöhte sich um fast 5 auf über 50 Jahre, das von Tankschiffen von knapp 28 auf rund 31 Jahre. Die Zahl der Unternehmen ging seit 1999 um 10 Prozent auf 892 zurück. (vr/dpa)
Binnenschifffahrt: Überalterung von Material und Mannschaft
Klagen über mangelnde politische Unterstützung bei BDB-Mitgliederversammlung