Wiesbaden. Der boomende Export hat den deutschen Binnenschiffern 2006 das beste Jahr seit der Wiedervereinigung beschert. Auf Deutschlands Flüssen und Kanälen wurden so viele Güter wie seit 1991 nicht mehr transportiert. Rund 243 Millionen Tonnen Baustoffe, Öl, Nahrungsmittel, Brennstoffe und Metalle beförderten Schiffe und Lastkähne - das waren 2,7 Prozent mehr als im Vorjahr, berichtete das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden. „Die starke Nachfrage aus dem Ausland ist der wichtigste Grund für den Anstieg“, sagte ein Statistiker. Zudem fördere die Bundesregierung den Ausbau von Häfen und Wasserstraßen, so dass ein Teil des Güterverkehrs von Straße und Schiene auf die Flüsse verlagert werde. Der Transport ins Ausland kletterte 2006 um 4,3 Prozent auf 55,7 Millionen Tonnen, das war das höchste Ergebnis seit 1989. Dagegen gab es beim innerdeutschen Verkehr keine Veränderung (57 Millionen Tonnen). Die deutsche Binnenschifffahrt hat laut Statistikern eine wichtige Verteilerfunktion für die niederländischen und belgischen Seehäfen. Der Durchgangsverkehr betrifft demnach 44 Prozent aller Transporte. Wegen des Aufschwungs in der Bauwirtschaft wuchs vor allem die Nachfrage nach Steinen und Erden, deren Transport um elf Prozent zulegte. Bei der zweitstärksten Güterart, den Mineralölerzeugnissen, blieb die Menge praktisch unverändert (plus 0,7 Prozent). Zuwächse gab es auch bei mineralischen Brennstoffen und Eisen. Weniger gefragt waren dagegen landwirtschaftliche Erzeugnissen (minus 3,5 Prozent), Nahrungs- und Futtermittel (minus 5,6 Prozent), Düngemittel (minus 5,8 Prozent) und andere Halb- und Fertigerzeugnisse (minus 1,4 Prozent). (dpa)
Binnenschifffahrt profitiert vom Export
Binnenschiffer bilanzieren bestes Jahr seit Wiedervereinigung: Ausbau von Häfen und Wasserstraßen bringt Transportmengenwachstum