Hasselt/Belgien. Der Kurzstrecken-Seeverkehr wird für die belgischen Seehäfen immer wichtiger. Zwischen Januar und Juni wurden rund 60 Millionen Tonnen als Shortsea-Fracht über die Kaikanten der vier belgischen Häfen Antwerpen, Gent , Ostende und Zeebrügge bewegt - so viel, wie niemals zuvor in einem Halbjahr. Das teilte das Promotionsbüro für den Flämischen Kurzstrecken-Seeverkehr (Promotie Shortsea Shipping Vlaanderen) in Hasselt jetzt mit. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahresvergleichszeitraum beträgt rund 6,2 Prozent. Die jetzt ausgewiesene Gütermenge entspricht damit gut 51 Prozent der Gesamtumschlagmenge im Hafen-Quartett. Der mit Abstand bedeutendste flämische Shortsea-Hafen ist Antwerpen, auf das im Berichtszeitraum etwa 36,4 Millionen Tonnen entfielen. Damit hat der Scheldehafen einen Marktanteil von knapp 61 Prozent am aktuellen belgischen Kurzstrecken-Aufkommen. Auf den Küstenhafen Zeebrügge, der Nummer zwei unter Belgiens Häfen, entfielen im Berichtszeitraum 14,4 Millionen Tonnen. Mit einem Plus von fast zwölf Prozent liegt der Hafen im Belgien-internen Vergleich an der Spitze, Antwerpen legte trotz seines Spitzenplatzes beim absoluten Aufkommen gerade mit 5,2 Prozent zu. In Zeebrügge steht der Shortsea-Verkehr für rund 74 Prozent der Gesamtumschlagmenge ein, in Gent sind es 48 Prozent und in Ostende, dem mit Abstand kleinsten belgischen Hafen, sind es - aufgrund der Beschaffenheit der Seeverkehrsdienste - sogar über 99 Prozent. Von der positiven Entwicklung im Kurzstreckenseeverkehr profitiert auch das nachgeordnete Kanalnetz mit den wichtigen, auch für Fluss-Seeschiffe zu befahrenden Wasserstraßen wie Albertkanal und Seekanal nach Brüssel. Im Berichtszeitraum wurden 182 Flussseeschiffe mit rund 260.500 Tonnen auf dem Albertkanal und 188 Schiffe mit zusammen rund 549.000 Tonnen auf dem Seekanal. (eha)
Belgische Häfen: Kurzstreckenseeverkehr gewinnt an Fahrt
Wachsende Bedeutung für Hinterlandverkehre: Antwerpen schlägt im ersten Halbjahr 2006 rund 36 Millionen Tonnen Shortsea-Fracht um