Nürnberg. „Die Maut muss noch besser kontrolliert werden, damit der Ehrliche nicht der Dumme ist. Und auch der so genannte Mautausweichverkehr muss so schnell wie möglich mit erfasst werden.“ Dies erklärte der bayerische Innenminister Günther Beckstein bei der Jahreshauptversammlung des Landesverbands Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen LBT am 30. April in Nürnberg. Konkret forderte er, die nachweislich besonders stark betroffenen Ausweichstrecken in spätestens einem halben Jahr unter Mautpflicht zu stellen. Langfristig sollten nach Meinung des Ministers sämtliche Bundesstraßen bemautet werden. Für LBT-Präsident Hans Wormser ist der Ausweichverkehr hingegen kein vordringliches Thema. „Wenn der Transporteur sieht, dass damit der Spritverbrauch steigt, dann wird er das nicht mehr tun“, so der Kommentar des Verbandschefs. Insbesondere im Fernverkehr würde kaum jemand auf die Straße wechseln, da dies in der Regel Zeitverluste nach sich ziehen würde. Allerdings wünscht er sich gegenüber der Öffentlichkeit mehr Unterstützung durch die Politik: „Denn für den Bürger ist jetzt jeder LKW auf der Landstraße ein Mautvermeider.“ Mit Nachdruck plädierte Hans Wormser dafür, die Mauterlöse hauptsächlich in den Straßenbau zu investieren. Es müssten nicht nur bestehende Strecken ausgebaut, sondern vor allem besser in Schuss gehalten werden. „Sonst haben wir in ein paar Jahren Strecken, die in schlimmerem Zustand sein werden als seinerzeit in der DDR“, lautete das Fazit des LBT-Präsidenten. (gh)
Beckstein will Ausweitung der Maut
Bayerischer Innenminister fordert auf der Jahreshautversammlung des des Landesverbands Bayerischer Transport- und Logistikunternehmen LBT, Ausweichstrecken so schnell wie möglich unter Mautpflicht stellen