Berlin. Wann der Bund als Eigentümer über eine Teilprivatisierung entscheide, liege nicht bei der Bahn. Ende vergangener Woche hatten alle Parteien im Bundestag den Börsengang unter harte Bedingungen gestellt. Eine Grundsatzentscheidung sei erst dann möglich, wenn der nachhaltige wirtschaftliche Erfolg der Bahn feststehe, insbesondere eine mehrjährige positive Gewinnentwicklung, hieß es in dem Beschluss. Die Bahn will laut Finanzvorstand Diethelm Sack nach jahrelangen Verlusten 2004 ein Plus von einer Milliarde Euro erwirtschaften. Anders als von der Investmentbank Morgan Stanley gefordert sieht Sack für den Börsengang keine Notwendigkeit, die Mittelfristplanung anzuheben. "Wir brauchen unsere Planung nicht zu verändern", wird Sack in dem Wirtschaftsblatt zitiert. Eine jährliche Fortschreibung genüge. Morgan Stanley dagegen schreibt in seiner Studie im Auftrag der Bundesregierung, dass die "wesentlichen finanziellen Parameter für eine Kapitalmarktfähigkeit der Deutschen Bahn mit der aktuell gültigen Mittelfristplanung" nicht erreicht würden. Die Regierung will auf Basis des Gutachtens Mitte 2005 über den Börsengang entscheiden.
Bahn sieht sich für baldigen Börsengang gerüstet
Bahnchef Hartmut Mehdorn hält an seinem Ziel eines baldigen Börsengangs trotz politischer Bedenken fest. Die Deutsche Bahn AG werde ab 2005 fit für den Börsengang sein, betonte Mehdorn gegenüber dem "Handelsblatt".