Bahn holt auf: Mehr Güter auf der Schiene

20.09.2006 16:14 Uhr

Auslandstransport treibt Frachtzuwachs an: Eisenbahnunternehmen transportierten im ersten Halbjahr 167,2 Millionen Tonnen Güter

Wiesbaden. Die Bahn hat beim Güterverkehr nach Jahren mit extremen Rückgängen wieder aufgeholt. Die Eisenbahnunternehmen transportierten im ersten Halbjahr insgesamt 167,2 Millionen Tonnen Güter - das waren 7,2 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das meldete das Statistische Bundesamt heute in Wiesbaden. Damit setzt sich ein seit drei Jahren anhaltender Trend fort. „Seit 2003 geht es wieder aufwärts für die Schiene“, sagte ein Statistiker. Grund dafür seien die häufigen Staus auf den Straßen, welche die Schiene wieder attraktiv machten, und die konjunkturelle Belebung. Trotz der positiven Zahlen hat die Bahn beim Güterverkehr das alte Niveau noch nicht wieder erreicht. Im Gesamtjahr 1991 wurden laut Bundesamt 415 Millionen Tonnen Güter per Schiene transportiert – 2005 waren es 310 Millionen Tonnen. Zum Wachstum im ersten Halbjahr trug vor allem der Auslandstransport bei, der mit 10 Prozent fast doppelt so stark zulegte wie der Binnenverkehr mit plus 5,6 Prozent. Innerhalb der Landesgrenzen wurden rund 104 Millionen Tonnen befördert. Aus dem Ausland und ins Ausland rollten 62,5 Millionen Tonnen über das deutsche Schienennetz. Als Transitland diente Deutschland für den Transport von 8,7 Millionen Tonnen Güter. Die volumenstärkste Gütergruppe stellten Eisen und Nichteisenmetalle (28,7 Millionen Tonnen), gefolgt von festen mineralischen Brennstoffen (26,6 Millionen Tonnen). Beide Kategorien legten um rund zehn beziehungsweise um knapp acht Prozent zu. Von der Tonnage her gleichgewichtig waren Mineralölerzeugnisse (17,8 Millionen Tonnen) und Steine und Erden (17,3 Millionen Tonnen), die aber geringere Wachstumsraten zwischen 2,4 und 4 Prozent erreichten. Nur chemische Erzeugnisse (12,1 Millionen Tonnen) wurden seltener per Bahn befördert als im ersten Halbjahr 2005. Immer beliebter wird der Kombinierte Verkehr von Schiene und Straße. Dieser kletterte im ersten Halbjahr um zehn Prozent auf 27 Millionen Tonnen. (dpa/sb)

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