Berlin. Die Verhandlungen zwischen Gewerkschaften und europäischen Bahnarbeitgebern über Arbeits- und Sicherheitsbedingungen im grenzüberschreitenden Schienenverkehr sind ins Stocken geraten. Das berichten die Spitzen der 4 Europäischen Schienengewerkschaften Transnet (Deutschland), GdEÖ (Österreich), SEV (Schweiz) und FENCTTFEL (Luxemburg) zum Abschluss ihres "4-Länder-Treffens" in Berlin. Da die Arbeitgeber "bislang nur taktiert" hätten und nicht bereit gewesen seien, verbindliche Absprachen zu treffen, wollen die Gewerkschaften den Druck in den Verhandlungen nun verstärken. Sollte es bei den neuen Verhandlungen im September keine Fortschritte geben, empfehlen die vier Gewerkschaften europaweite Protestaktionen zu starten, erklärte Transnet-Chef Norbert Hansen. "Dies kann bis hin zu Warnstreiks gehen", sagte der Bahn-Gewerkschafter. Kern der Verhandlungen, die bereits seit April 2002 laufen, sind Regelungen für den grenzüberschreitenden Schienenverkehr. Die Gewerkschaften fordern höhere soziale Standards und die Einführung eines europäischen Lokführerscheins. Arbeitszeiten sollen auf täglich acht und wöchentlich 38 Stunden, die Fahrzeit auf maximal sieben Stunden begrenzt werden. Ein europäischer Lokführerschein, soll künftig bestimmte Anforderungen an die Qualifikation der Lokführer stellen. (vr/diwi)
Bahn-Gewerkschaften drohen mit Streik
Gewerkschaften sehen keine Fortschritte bei Verhandlungen über Sozial- und Sicherheitsstandards