München. Der Bahn-Chef begründete seine Forderung mit den Wettbewerbsnachteilen, die die Bahn gegenüber der Straße habe. Die Folgekosten des Transports wie die externen Kosten müssten entsprechend in den Preisen berücksichtigt werden. Mehdorn ergänzte, dass erst dann mit einer spürbaren Verlagerung der Transporte von der Straße auf die Schiene zu rechnen sei, wenn die Lkw-Maut in Deutschland zumindest verdoppelt werde. Mehdorn wies auf das Beispiel Schweiz hin. Dort betrage die Maut 70 Cent und die Schiene halte einen Güterverkehrsanteil im Transit von 70 Prozent.
Auch Klaus-Michael Kühne, Präsident des Verwaltungsrates der Kühne & Nagel AG, befürwortete eine Erhöhung der Lkw-Maut. "Die Maut ist ein erster Ansatz, aber von der Höhe derzeit nicht ausreichend, um Chancengleichheit zwischen Straße und Schiene herzustellen", sagte Kühne. Der Spediteur forderte, Fahrweg und Betrieb bei den Bahnen so schnell wie möglich zu trennen, weil ansonsten die Wettbewerbschancen nicht ausgewogen werden.
Der Vorstandsvorsitzende der BGL Logistics Group, Detthold Aden, räumte der Schiene gute Chancen ein, von den stark zunehmenden Verkehrsströmen zu profitieren. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass die Bahnen international stärker zusammen arbeiten müssten.
An die Adresse der Bahngesellschaften gerichtet, schlug Aden die Gründung einer Star Alliance wie im Luftverkehr vor – also eine Zusammenarbeit der großen Anbieter innerhalb einer Allianz.