Berlin. Wenige Tage vor der ersten Anhörung am 10. Mai im Verkehrsausschuss des Bundestags zum Börsengang der Bahn hat der Rechtsexperte Christian Kirchner seine Teilnahme abgesagt. In einem der „Süddeutschen Zeitung“ vorliegenden Schreiben an den Ausschuss beschwert er sich über eine einseitige Zusammensetzung der geladenen Experten. Unter ihnen gilt der Berliner Professor als einziger, der wie Bahnchef Hartmut Mehdorn die Bahn samt Schienennetz an die Börse bringen will. Kirchner ist auch Mitglied des Bahn-Beirats. Nach einem Bericht der Berliner Wochenzeitung „Tagesspiegel am Sonntag“ soll die Bahn hinter der Absage des Experten stehen. Das Unternehmen versuche, die geladenen Sachverständigen und damit die Anhörung zu diskreditieren, schreibt das Blatt unter Berufung auf Kreise des Verkehrsausschusses. Ein Bahnsprecher sagte dazu, der Konzern weise „die anonymen Vorwürfe als durchsichtiges Manöver zurück“. Die Anhörungen sind für den 10. Mai und 1. Juni geplant. Sie sollen den Abgeordneten eine Entscheidungsgrundlage geben, ob die Bahn mit oder ohne ihr Schienennetz an die Börse gebracht werden soll. (dpa/sb)
Bahn Börsengang: Streit um Ausgewogenheit der Expertenanhörung
Gutachter sagt Bahn-Anhörung vor Verkehrsausschuss ab: Geladene Experten seien zu einseitig aufgestellt