Berlin. Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn ist am Donnerstag in Berlin zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Das Kontrollgremium will sich mit der mittelfristigen Finanzplanung des bundeseigenen Verkehrskonzerns beschäftigen. Dabei geht es auch um die Frage, ob die Bahn bis 2005 reif für einen Börsengang gemacht werden kann. In den vergangenen Tagen hatten Politik und Gewerkschaften massive Bedenken gegen die Pläne von Bahnchef Hartmut Mehdorn erhoben. Der Chef der Bahngewerkschaft Transnet, Norbert Hansen, forderte abermals eine Verschiebung. Dem Vorhaben lägen keine realen Zahlen zu Grunde, sagte der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der Bahn im ARD-"Morgenmagazin". "Dieser Börsengang kann im Jahr 2005 unter den derzeitigen Rahmenbedingungen - verkehrspolitisch, wettbewerbsrechtlich - nicht stattfinden." Zugleich bedauerte Hansen, dass die Diskussion über einen Börsengang die Debatte darüber verdränge, wie der Verkehr "vernünftiger organisiert" werden könne. Nach Informationen des "Handelsblatts" konnte die Bahn ihren Umsatz in den ersten neun Monaten um 1,7 Prozent steigern. Die Mindereinnahmen im Fernverkehr, in dem das Geschäft nach der Pleite mit dem neuen Preissystem um 600 Millionen unter den Erwartungen blieb, hätten durch die gute Entwicklung in anderen Geschäftsfeldern sowie striktes Sparen aufgefangen werden können. (vr/dpa)
Bahn-Aufsichtsrat berät über Finanzplanung
Trotz Umsatzplus bleibt Frage nach dem Börsengang offen