München. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) sieht in den Harmonisierungsdefiziten im Vergleich zu anderen europäischen Mitbewerbern eine wesentliche Ursache für den geringen Anteil deutscher Transportunternehmen im internationalen Wettbewerb. So beträgt der Marktanteil deutscher Fuhrbetriebe am gesamten grenzüberschreitenden Straßengüterverkehr nur 25 Prozent. Im Austausch mit den mittel- und osteuropäischen Staaten liegt dieser Wert "mit sinkender Tendenz" bei etwa 10 Prozent. Dieses Zahlen veröffentlichte das BAG in seinem Marktbeobachtungsbericht Güterverkehr, der am 27. Juni veröffentlicht wurde. Aus dem Bericht geht weiter hervor, dass 2002 ein ganz schwaches Jahr für das Güterverkehrsgewerbe war. Die gesamte beförderte Gütermenge verringerte sich um 5,0 Prozent auf 3,2 Milliarden Tonnen (2001: Minus 3,8 Prozent). Bei der Beförderungsleistung betrug das Minus 1,8 Prozent (2001: plus 0,6 Prozent). Von dieser negativen Entwicklung konnte sich auch der Straßengüterverkehr nicht abkoppeln. Die Beförderungsmenge sank 2002 um 5,7 Prozent (2001: - 4,1 Prozent). Erstmals nach Jahren gab es auch Rückgänge bei der Beförderungsleistung, und zwar in Höhe von 1,7 Prozent (2001: plus 2,3 Prozent). Als Gründe für die Verluste werden vor allem Aufkommensrückgänge bei den Güterbereichen Steine und Erden (über 60 Prozent des Gesamtrückgangs) sowie bei den Mineralölerzeugnissen genannt. Aber auch das seit Jahren gewachsene Aufkommen im Güterbereich der Halb- und Fertigwaren (einschließlich besondere Transportgüter) wies 2002 einen Rückgang aus. Positiv ist allenfalls zu registrieren, dass der Rückgang des Güteraufkommens im zweiten Halbjahr 2002 nicht mehr so hoch war wie im ersten Halbjahr 2002. Zudem sind die Aufkommensverluste im Werkverkehr mit 9,9 Prozent deutlich höher als im gewerblichen Verkehr mit 1,7 Prozent. Auch für den Eisenbahngüterverkehr war 2002 ein Jahr der Verluste. Die Gütermenge sank um 1,0 Prozent (2001: 2,0 Prozent) auf 285,4 Millionen Tonnen. Noch höher war das Minus bei der Verkehrsleistung mit 3,0 Prozent (2001: -2,3 Prozent). Ebenfalls mit roten Zahlen ging die Binnenschifffahrt aus dem Jahr 2002. Bei der Beförderungsmenge betrug das Minus 1,8 Prozent und beläuft sich jetzt auf 231,7 Millionen Tonnen. Bei der Verkehrsleistung stand ein Rückgang von 1,0 Prozent zu Buche (vr/cd)
BAG beklagt Harmonisierungsdefizite
2002 war ein Jahr der Verluste