München/Innsbruck. Die Ausweitung des Nachtfahrverbots für LKW auf der Inntalautobahn in Tirol ist in Bayern und selbst in der benachbarten Alpenrepublik auf scharfen Protest gestoßen. Der bayerische Wirtschaftsminister Otto Wiesheu (CSU) kündigte verstärkte Kontrollen österreichischer Lastwagen auf Fernstraßen im Freistaat an. Bayern habe bei der EU in Brüssel bereits interveniert, teilte Wiesheus Ministerium in München mit. Das österreichische Bundesland Vorarlberg kündigte sogar rechtliche Schritte gegen die Maßnahme seines Tiroler Nachbarn an. Aus Protest gegen die Ausweitung des Nachtfahrverbots wollen österreichische Lastwagenfahrer und bayerische Spediteure an diesem Samstag die Inntalautobahn (A 12) zwischen den Anschlussstellen Kramsach und Wiesing in beiden Richtungen blockieren. Die Aktion soll dort von 9.15 bis 13.30 Uhr für verstopfte Fahrbahnen sorgen. Mit den Kontrollen österreichischer LKW will Wiesheu herausfinden, ob das verlängerte Fahrverbot auf der Inntalautobahn zu einem Anstieg des Güterverkehrs im Freistaat führt und gegebenenfalls darauf reagieren. Seit 1. November bis vorerst 30. April 2005 dürfen LKW die wichtigste Verbindung von Deutschland nach Italien auf Tiroler Seite zwischen 20.00 und 5.00 Uhr nicht mehr befahren. Wiesheu wirft der dortigen Landesregierung vor, sie schiebe Umweltschutzargumente nur vor. In Wirklichkeit gehe es ihr aber um die Verteuerung des Alpentransits. Dem Protest gegen die Maßnahme der Tiroler Regierung haben sich daher auch bayerische Spediteure angeschlossen. (dpa)
Ausweitung des Nachtfahrverbots in Tirol verärgert Bayern
Transporteure aus Österreich und Bayern wollen am Samstag (27.11.) in der Zeit von 9.15 bis 13.30 Uhr die Inntalautobahn zwischen Kramsach und Wiesing in beiden Richtungen blockieren