Stuttgart. Um 41 Prozent auf 315 stieg die Zahl der Transaktionen in der weltweiten Automobilindustrie in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im Vergleich zum zweiten Halbjahr 2002. Das ergab eine Studie von Ernst & Young Corporate Finance. Besonders betroffen waren die mittleren und kleinen Kfz-Zulieferer, vor allem auch in Deutschland.
Laut Hans Joachim Tritschler von Ernst & Young befänden sich die Betriebe in einem Finanzierungsdilemma. Einerseits müssten sie ihre Kosten- und Technologieführerschaft behalten, um konkurrenzfähig zu bleiben. Andererseits würden jedoch Investitionen durch die Zurückhaltung der Banken bei der Kreditvergabe immer schwieriger.
Die meisten Transaktionen innerhalb der Zulieferer gab es weltweit im Bereich Antriebsstrang und Chassis. Hier stieg die Zahl der Übernahmen und Fusionen von 27 auf 47. Das sei vor allem auf die anhaltenden Outsourcing-Bemühungen der Automobilhersteller und dem damit einhergehenden Trend der Modularisierung zurückzuführen. Darunter versteht man die Zusammensetzung räumlich zusammenhängender Komponenten zu Modulen bereits vor der Lieferung an die Autohersteller. Für die Zukunft erwartet Tritschler weiterhin eine überdurchschnittliche Zahl von Übernahmen in den genannten Bereichen, da noch weiterer Bedarf am Aufbau von Modulkompetenz bestehe.