30.000 Lkw von der Straße auf die Schiene

17.06.2003 16:48 Uhr

Spedition als Betreiber gewünscht

München/Prien. Einen hohen Bedarf für Transporte im Kombinierten Verkehr (KV) in der Region Südostbayern stellt ein neues Gutachten fest. Jährlich könnten 30.000 Lkw-Fahrten auf die Schiene verlagert werden, heißt es darin. Demnach sei es möglich, dass die Unternehmen im Chemiedreieck (dazu gehören unter anderem Borealis Polymere, Degussa AG, OMV Deutschland, Wacker-Chemie) durch Verkehrsbündelung Güter von über einer halben Millionen Tonnen jährlich von der Straße auf die Schiene verlagern können. Voraussetzungen hierfür seien Verbesserungen bei der Infrastruktur für den KV und beim Güterverkehrsangebot, teilt das Bayerische Wirtschafts- und Verkehrsministerium mit, das diese Studie auch in Auftrag gegeben hat. In dem Gutachten – erstellt im Logistikkompetenzzentrum Prien in Zusammenarbeit mit den verladenden Unternehmen aus dem Chemiedreieck – wird die Errichtung einer Umschlaganlage in Mühldorf vorgeschlagen. "Ein wirtschaftlicher Betrieb einer Umschlaganlage mit Einsatz mobiler Umschlaggeräte kann ab einem werktäglichen Umschlagvolumen von 70 bis 80 Ladeeinheiten erreicht werden", heißt es in dem Papier. Die Gutachter empfehlen, eine Betreibergesellschaft zu gründen, die unter anderem verantwortlich ist für den Einkauf von Schienenleistungen, für die Erstellung von Gesamtkonzepten des Schienengüterverkehrs gegenüber der regionalen chemischen Industrie, für den Betrieb der Umschlaganlage und für die Verwaltung des Gefahrgutlagers. Idealerweise sollte daher eine Fachspedition als Betreiber auftreten. (vr/cd)

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