Wettbewerbsfähig dank Digitalisierung

Mit datengetriebenen Technologien können Flotten in Echtzeit reagieren, ihre Rendite maximieren, effizienter arbeiten, Betriebskosten senken und nicht zuletzt ihre CO2-Emissionen reduzieren, ist sich Sandeep Kar sicher. Da Kraftstoff nach einer Analyse von Global Fleet 23 Prozent der Gesamtkosten einer Flotte ausmacht, spielt die Optimierung des Verbrauchs eine wichtige Rolle bei den Bemühungen um Effizienzsteigerungen. Voraussetzung dazu ist allerdings die Erschließung des vollen Kraftstoffpotenzials. Die Frage, die sich daraus ergibt: Wie können Flotten sinnvoll neue Technologien nutzen, um Kraftstoffkosten zu senken, damit den Carbon-Footprint verbessern und letztlich das Gesamtbetriebsergebnis optimieren? Hilfe und Herausforderung zugleich Zunächst gilt es, die anstehenden Probleme zu identifizieren. Shell hat 2018 zu dem Thema Flottenmanager aus Deutschland befragt, was sie als größte Aufgabe in den kommenden drei Jahren sehen. Fast die Hälfte der Befragten - 48 Prozent - verwiesen auf die Steigerung der betrieblichen Effizienz. Mit der rasch fortschreitenden Digitalisierung wächst die Kluft zwischen digitalem Flottenmanagement und Fuhrparks, die bei der Verwaltung noch auf analoge Mittel setzen, immer weiter. Während die Erstgenannten in der Lage sind, ihre Fahrzeuge dynamisch zum besten Preis auf die nächstgelegene Ladung abzustimmen, um so die Kraftstoffnutzung zu optimieren, können die anderen solche Instrumente nicht zur Senkung des Kraftstoffverbrauchs und der Betriebskosten nutzen. Die gleiche Kluft entsteht auch in Bereichen wie Leistungsmessung, datengetriebenem Fahrertraining und allgemeiner Kostenkontrolle. Selbst die effizienteste Flotte im aktuellen Markt kann schon morgen hinter der Konkurrenz zurückfallen, wenn sie nicht die potenziellen Effizienzverbesserungen nutzt, die der digitale Fortschritt bietet. "Die Digitalisierung eröffnet ganz neue Geschäftsmodelle", erklärt Chief Strategy Officer Sandeep Kar. "Sie basieren darauf, dass der Lkw mit seinem Umfeld interagiert und dadurch effizienter wird - zum Beispiel durch den Einsatz (teil-)autonomen Fahrens zur Verbesserung der Kraftstoffleistung im städtischen Stop-and-go-Verkehr. Flotten, die solche Technologien nutzen, verfügen über die nötigen Erkenntnisse, um mehr Umsatz zu erwirtschaften." Mit Daten Kraftstoffkosten senken Laut Studie des Digitalisierungs-Experten Rhian Davies von 2019 ist ein Lkw im Durchschnitt etwa 28 Prozent der Zeit ohne Ladung unterwegs. Bei der sogenannten manuellen Frachtvermittlung ist das mehr oder weniger unvermeidlich. Wohingegen Frachtvermittlungsplattformen die Informationslücke zwischen Spediteuren und Kunden schließen und es den Flotten ermöglichen, eine nahezu vollständige Auslastung zu erreichen. Uber Freight ist ein aktuelles Beispiel für das Interesse von Unternehmen an diesem Geschäft. Nachdem das Geschäftsmodell in den Vereinigten Staaten einen Quartalsumsatz von mehr als 125 Millionen US-Dollar eingebracht hat, versucht Uber gerade, seine Aktivitäten auch auf den europäischen Lkw-Markt auszudehnen. Das wird nicht nur die Zahl der Leerkilometer senken. Durch die Vermittlung wirtschaftlich rentabler Ladungen nahe der Route lassen sich mit der Nutzung dieser Plattformen die Anzahl der gefahrenen Kilometer und damit auch die Kraftstoffkosten und der CO2-Ausstoß senken. Vermehrter Einsatz von Telematik Datengetriebene Technologien können auch zur Verbesserung des Fahrstils beitragen. Dies zeigt ein gemeinsames Telematikprojekt von Shell und dem Pharmaunternehmen Sanofi Türkei, das die Zahl der Unfälle um 27 Prozent und den Kraftstoffverbrauch mithilfe von Shell-Kraftstoffen und den darin enthaltenen Reinigungsadditiven um 4,4 Prozent senkte. Die Daten von Telematiksystemen können für Schulungen verwendet werden, damit die Fahrer hartes Bremsen und hohe Drehzahlbereiche vermeiden, die den Kraftstoffverbrauch und den Lagerverschleiß erhöhen. Dieselbe Flottenmanagement-Software kann die Fahrer auch bei der intelligenten Routenplanung unterstützen, um den kürzesten Weg zu finden, Staus zu vermeiden und Lieferzeiten einzuhalten. Eine kürzlich vom UK Department of Transport der britischen Regierung beauftragte Studie beruft sich auf Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass dieser Ansatz die Treibstoffkosten um bis zu 15,4 Prozent senken kann! Vorausschauende Wartung hilft Die Sensordaten des Fahrzeugs lassen sich auch dazu nutzen, Probleme schon bei ihrer Entstehung zu erkennen und sie zu beheben, bevor Ausfallzeiten eintreten. Fuhrparkexperte Jim Park schätzt, dass sich Ausfallzeiten damit um bis zu 30 Prozent reduziert lassen. Sind die Fahrzeuge in einem optimalen Betriebszustand, senkt das auch den Kraftstoffverbrauch und erhöht die Leistungsfähigkeit. Perfekte Wartung ist jedoch nicht alles. Es ergibt wenig Sinn, eine Flotte auf Effizienz zu trimmen und sie dann mit Kraftstoff in Standardqualität zu betanken. Die Digitalisierung kann Unternehmen dabei unterstützen, den Umstieg auf einen Premiumkraftstoff zu vollziehen, indem sie ihnen die Einblicke und das Wissen vermittelt, wo und wie solche Produkte die größten Effizienzverbesserungen ermöglichen. Die Nutzung von Premiumkraftstoff mit Reinigungsadditiven trägt beispielsweise dazu bei, empfindliche Komponenten des Motors, etwa die Kraftstoffinjektoren, von Kohlenstoffablagerungen zu befreien und neue Ablagerungen an den genannten Bauteilen zu verhindern. Schäden an diesen Bauteilen reduzieren nach aktuellen Messungen den Wirkungsgrad um bis zu zwei Prozent und daraus resultierend die Zugleistung um 2,5 Prozent. Motoren mit einwandfrei arbeitender Peripherie arbeiten effizienter und verbrauchen weniger. Die Analyse kontinuierlich erfasster Daten zur Fahrzeugnutzung hilft Flotten dabei, die bestmögliche Kombination aus Effizienz, Leistung und Zuverlässigkeit zu finden, indem sie den Kraftstoff auf den Fahrzeugtyp, seine Umgebung und die spezifischen Anforderungen abstimmen. Den richtigen Partner suchen Um digitale Technologien von morgen optimal zu nutzen, sollten Flotten mit Energieexperten zusammenarbeiten. "Der richtige Partner kann dabei helfen, die erforderlichen Datenanalysen und vorausschauenden Technologien einzusetzen, um wichtige Zusammenhänge zu erkennen, die Flottenmanager dann zur Optimierung für einen geringeren Kraftstoffverbrauch nutzen können", erläutert Dirk Abend, Branded Fuels Manager Shell Europe. 84 Prozent der Unternehmen halten kraftstoffsparende Produkte und Lösungen für hilfreich. 46 Prozent der Fuhrparkverantwortlichen wünschen sich bei der Senkung der Gesamtbetriebskosten mehr Unterstützung durch ihre Kraftstoffpartner. "Eine Zusammenarbeit mit Experten wie uns kann dazu beitragen, dass Unternehmen die Technologie und Kraftstoffe, die sie heute einsetzen, optimal nutzen", ist sich Rainer Klöpfer, Geschäftsführer euroShell Deutschland, sicher. "So sind sie in der Lage, ihre Flotte auf zukünftige Technologien wie Over-the-Air-Updates und autonome Fahrzeuge vorzubereiten, die erhebliche Wettbewerbsvorteile versprechen." Flottendaten optimal nutzen Mit dem richtigen Ansatz zur Datenoptimierung und dem richtigen Kraftstoff können Flotten erhebliche Kostenvorteile erreichen und die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft legen. "Immer mehr Flotten", so Sandeep Kar, "nutzen digitale Technik, um wettbewerbsfähig zu bleiben und ihr Geschäft zukunftssicher zu machen. Dafür brauchen sie oft externe Berater. Aber der Aufwand lohnt sich. Wir erleben, dass junge Firmen, die Frachtvermittlung und andere digitale Techniken nutzen, bereits große multinationale Unternehmen unterstützen." Die künftige Herausforderung für erfolgreiche Flottenmanager besteht darin, die Zusammenhänge zwischen der Digitalisierung, den täglichen Abläufen und den Kosten zu erkennen - wie etwa die Wahl des Kraftstoffs. Sind diese Zusammenhänge klar, sprechen die Daten für sich, und die Digitalisierung wird von einer bloßen Möglichkeit zur Notwendigkeit. Gastbeitrag von Sandeep Kar Mehr zum Thema unter #Flottenmanagement www.verkehrsrundschau-plus.de/hashtag In Kürze Über ein Viertel aller Lkw fahren leer - und mit zu hohen Verbräuchen. Dabei steht bei rund der Hälfte der Unternehmen das Thema Kostenoptimierung ganz oben. Experte Sandeep Kar sieht die große Chancen in einer bessere Digitalisierung der Transportunternehmen. Zur Person Sandeep Kar ist Chief Strategy Officer (CSO) von Fleet Complete, einem nach eigenen Bekunden globalen Marktführer für IoT-Lösungen für Nutzfahrzeuge. Fleet Complete hat über 250.000 Abonnenten in Nordamerika, Europa und Australien. Sandeep Kar gilt in der Branche als Vordenker in Hinblick auf Wachstumsförderung im Nutzfahrzeug-Ökosystem."Digitalisierung bedeutet für alle Bereiche der globalen Nutzfahrzeugbranche eine Veränderung", ist das Credo von Kar. Seit 2000 stellt Fleet Complete Entsendungs-, Flottenverfolgungs- und mobile Ressourcenmanagement-Lösungen für weltweit über 250.000 Abonnenten und 8000 Unternehmen bereit. http://www.fleetcomplete.com/gg

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