Berlin. Am neuen Hauptstadtflughafen soll nach Angaben des Senats keine dritte Start- und Landebahn entstehen. Das habe die Flughafengesellschaft nicht geplant, versicherte der scheidende Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) und Vorsitzende des Aufsichtsrates in einer Antwort auf eine Anfrage der CDU-Fraktion.
Entscheidend für die Kapazität des neuen Flughafens in Schönefeld seien vor allem die Terminal-Abfertigungskapazitäten, schrieb Wowereit. Am Flughafen London-Heathrow seien z.B. mit zwei Start- und Landebahnen im Jahr 2013 72,3 Millionen Passagiere abgefertigt worden.
Am neuen Flughafen werden schon vor seiner Eröffnung Kapazitätsengpässe befürchtet. Er ist für 27 Millionen Passagiere jährlich gebaut. 2013 waren es in Tegel und Schönefeld schon 26,3 Millionen. Im zurzeit frühestmöglichen Eröffnungsjahr 2016 müsste der Neubau nach einer Studie aber schon gut 31 Millionen Passagiere bewältigen. Vier Jahre später sollen es 35 Millionen sein.
Dazu erklärt Wowereit, im Planfeststellungsbeschluss für den Hauptstadtflughafen seien 360 000 Flugbewegungen als Kapazitätsgrenze zugrunde gelegt worden. Dies entspreche nach dem bisher üblichen Flugzeug-Mix ca. 45 Millionen Passagieren.
Zugleich betonte der Aufsichtsratschef, dass keine Überlegungen zu einer Umstrukturierung der Geschäftsführung bekannt seien, um die Bau- und Planungspannen am Flughafen zu bewältigen. (dpa)
Wolfgang Trantow