München. Für viele junge Leute ist es erst einmal ein Schock, wenn sie von ihrem Arbeitgeber mitgeteilt bekommen, dass sie nach ihrer Ausbildung keinen Job im Unternehmen bekommen. Wichtig ist vor allem, zügig aktiv zu werden, damit man schnell wieder unterkommt. Wann es was zu tun gilt und was es zu beachten gibt, erfahren Sie hier:
- Natürlich sollte man frühzeitig in Erfahrung bringen, ob eine Übernahme geplant ist oder nicht – damit man im Falle der Fälle rechtzeitig reagieren kann. Falls der Chef oder Ausbildungsbetreuer nicht von sich aus das Gespräch sucht, kann man durchaus selbst nachfragen. Sechs Monate vor Ausbildungsende darf eine Übernahme rechtswirksam vereinbart werden. Vorsicht: Trifft der Azubi vor dieser Frist eine Absprache mit dem Betrieb, ist diese laut § 12 Berufsbildungsgesetz ungültig. Wird eine Übernahme zugesichert, sollte man sich das schriftlich bestätigen lassen. Übrigens: Werden keine Absprachen getroffen und der Azubi arbeitet einfach nach abgeschlossener Ausbildung im Betrieb weiter, gilt das als unbefristete Übernahme.
- Oft lohnt auch ein Blick in den Tarifvertrag. Manche schreiben vor, dass Azubis nach der Ausbildung eine bestimmte Zeit beschäftigt werden müssen. Auch ein Gespräch mit dem Betriebsrat kann helfen.
- Azubis, die keinen Job angeboten bekommen, sollten sich zeitnah bei der Arbeitsagentur melden. So sichern sie sich ihren Anspruch auf Arbeitslosengeld I. Falls nötig, erhalten sie ein Jahr lang rund 60 Prozent ihrer Ausbildungsvergütung und mehr.
- Hauptaugenmerk sollte dann auf der Suche nach einer Stelle liegen – ohne, dass man seinen Abschluss schleifen lässt. Denn ein gutes Ausbildungszeugnis erhöht natürlich die Erfolgschancen. Stellenangebote gibt es unter anderem bei Online-Jobbörsen oder bei der Arbeitsagentur. Findet man ein Unternehmen richtig gut, kann man sich durchaus auch initiativ bewerben.
- Da die meisten Azubis übernommen werden, schauen sich Unternehmen junge Leute bei Vorstellungsgesprächen für eine Stelle nach der Ausbildung genau an. Sie sollten also eine gute Erklärung haben, warum Sie nicht übernommen wurden. Ansonsten kann es durchaus passieren, dass man als faul, schwierig, inkompetent oder, oder, oder abgestempelt wird.
- Alternativ kann man sich auch überlegen, ob man noch eine Weiterbildung an die Ausbildung anschließt. Die abgeschlossene Ausbildung wird teilweise mit einem höheren Schulabschluss gleichgestellt und berechtigt zum Besuch von weiterführenden Schulen. (ts)