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VW und Porsche testen Elektro-Lkw im Werksverkehr

21.06.2017 16:13 Uhr
VW und Porsche testen Elektro-Lkw im Werksverkehr
Porsche setzt in seinem Werk in Leipzig eine vollelektrische 40-Tonnen-Sattelzugmaschine ein
© Foto: Picture Alliance/dpa-Zentralbild

Rund 70 Prozent aller Güter werden im Lkw transportiert – auch im Auftrag von Autoherstellern. VW und Porsche wollen die werksnahe Logistik elektrifizieren.

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Stollberg. Damit tausende Fahrzeugteile von Zulieferern pünktlich im Zwickauer VW-Werk ankommen, absolvieren dutzende Lkw jeden Tag mehr als 700 Fahrten und rund 15.000 Kilometer. Das bedeutet jede Menge CO2, Feinstaub und Lärm. Die Autobauer Volkswagen und Porsche testen daher in ihren Werken in Zwickau und Leipzig seit Mittwoch jeweils einen vollelektrischen Lkw.

Logistikverkehr teils batteriebetrieben möglich

„Bislang haben viele daran gezweifelt, dass man 40 Tonnen elektrisch antreiben kann“, sagte Porsche-Logistikleiter Michael Weihrauch bei der Projektvorstellung in Stollberg. Mit dem Forschungsprojekt „eJIT“ zeige man jedoch nach mehr als zwei Jahren Entwicklungsarbeit, dass der Logistikverkehr just-in-time auch batteriebetrieben und damit deutlich umweltfreundlicher fahren könne.

Die beiden E-Sattelzugmaschinen können demnach problemlos 40 Tonnen ziehen, fahren bis zu 85 Kilometer pro Stunde und verfügen über eine Reichweite von 70 Kilometern. „Natürlich können wir damit nicht nach Hamburg fahren – das wollen und brauchen wir aber auch gar nicht“, sagte Andreas Wächtler vom Netzwerk der Automobilzulieferer Sachsen (AMZ), einem von fünf Projektpartnern. Standard seien Entfernungen von 25 Kilometern.

Schnellladung und Laden an der Rampe

Bis Ende 2018 sollen die beiden umgerüsteten Lastwagen in der Praxis getestet werden und im Werk und auf der Straße rollen. Während bei Volkswagen vor allem der Zwickauer Stadtverkehr eine Rolle spiele, müsse der E-Lkw bei Porsche Herausforderungen wie enge Kreisverkehre meistern.

Denn neben dem elektrischen Antrieb testen die Entwickler auch das hochautomatisierte Fahren, erläuterte Wächtler. So soll der Zwickauer Lkw zum Beispiel automatisch rückwärts an der Verladerampe einparken. Während das Fahrzeug knapp zehn Minuten lang be- und entladen wird, werde die Batterie wieder fit gemacht.

Porsche hingegen testet die mehrfache Schnellladung während der Schicht. „Im engen Logistikverkehr können wir uns Ladezeiten von mehreren Stunden nicht erlauben“, betonte Wächtler. Ziel des Projekts sei es, keinerlei Einschränkungen gegenüber einem herkömmlichen Diesel-Lkw zu erreichen. Zudem solle die Wirtschaftlichkeit nachgewiesen werden.

Rund 30 Prozent der Lkw elektrifizieren

Mittelfristig wollen beide Autobauer die E-Lkw serienmäßig einsetzen. „Potenzial sehen wir für 30 Prozent unserer Lkw“, sagte Thomas Lammer von Schnelllecke Logistics. Das Transportunternehmen zählt VW und Porsche zu seinen wichtigsten Kunden und stemmt das mehr als zwei Millionen Euro teure Projekt gemeinsam mit den Autoherstellern, dem AMZ und dem Entwicklungsdienstleister IAV.

Wenn Deutschland bis 2050 die anvisierten Klimaschutzziele erreichen wolle, komme man an elektrischen Lkw nicht vorbei, sagte Christian Liebich vom Bundeswirtschaftsministerium. Das Ressort fördert das Projekt zu 40 Prozent. Demnach verursache der Autoverkehr derzeit rund 18 Prozent der Treibhausgas-Emissionen – mit steigender Tendenz. (dpa)

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