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VW: Standort Polen leuchtendes Vorbild für Autobau

05.02.2015 14:15 Uhr
VW: Standort Polen leuchtendes Vorbild für Autobau
Der Caddy wird in Posen gebaut
© Foto: Volkswagen

Nicht nur aus Kostengründen setzt Volkswagen beim Autobau auf den Nachbarn im Osten. Doch für Polen spricht nach Unternehmensangaben noch mehr.

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Posen. Volkswagen-Nutzfahrzeugchef Eckhard Scholz hat das deutsche Nachbarland Polen als leuchtendes Vorbild für den Autobau gelobt. „Wir haben hier tolle Voraussetzungen und eine wirklich beeindruckende Identifikation mit unserem Unternehmen”, sagte Scholz der Deutschen Presse-Agentur am Mittwochabend am Rande der Premiere des neuen VW-Stadtlieferwagens Caddy im polnischen Posen.

In der westpolnischen Stadt produziert VW-Nutzfahrzeuge (VWN) den Caddy und den Bulli-Nachfolger Transporter. Zudem baut der Konzern derzeit im benachbarten Wrzesnia für 800 Millionen Euro die erste eigene Fabrik für den Großtransporter VW-Crafter, der bisher noch per Auftragsfertigung beim Konkurrenten Daimler vom Band läuft - er ist ein Klon des viermal so häufig gebauten Mercedes-Sprinter.

Produktion im eigenen Crafter-Werk startet 2016

VWN will die Produktion im eigenen Crafter-Werk in Polen Ende 2016 starten. Im Rennen für den Standort der Fabrik war auch Hannover, Sitz des VWN-Stammwerkes. Scholz wies Befürchtungen zurück, wonach Wrzesnia vor allem wegen der geringen Arbeitskosten den Zuschlag erhalten habe. „Wrzesnia hat sich durchgesetzt in der Summe vieler Faktoren und in einem Rennen verschiedenster möglicher Orte.”

Laut Auto-Branchenverband VDA lag Deutschland 2014 mit fast 51 Euro Arbeitskosten pro Stunde (inklusive der Lohnnebenkosten) weit über dem Wert der Autoindustrie in Polen: nur knapp 9 Euro. Scholz wollte sich „aus wettbewerbsrelevanten Gründen” nicht zum VWN-Lohn in Posen äußern. In seinen sechs westdeutschen Werken, darunter Hannover, zahlt Volkswagen über dem üblichen Branchenniveau. Die Verhandlungen über den nächsten VW-Haustarif laufen aktuell.

In Polen beschäftigt der VW-Konzern schon heute mehr als 10.000 Mitarbeiter. Laut polnischem Schatzamt erlebte der Autobau zuletzt das größte Wachstum in der gesamten polnischen Industrie. So sei die Beschäftigung innerhalb der boomenden Branche zwischen 2010 und 2013 um fast 19.000 Jobs auf gut 158.000 Stellen gewachsen.

Polen gilt als „europäischer Musterknabe”

Wirtschaftsminister Janusz Piechocinski hatte im November das Jahr 2014 als „besonders gutes Jahr für die polnische Autobauerbranche” bezeichnet. Neben der VW-Investition bei Posen sei schließlich der Bau einer Fabrik für Motorenherstellung im südpolnischen Tychy und eines Michelin-Werkes in Olsztyn (Allenstein) angelaufen. Polen gilt in vielerlei Hinsicht als ein europäischer Musterknabe. Das Land kam auch relativ gut durch die Finanz- und Wirtschaftskrise.

Vize-Premier Piechocinski war am Mittwoch bei der Caddy-Premiere dabei. Er sagte, neben der Bedeutung von VWN für Wohlstand und „wirtschaftlichen Optimismus” sei auch die „Zusammenarbeit bezüglich beruflicher und akademischer Ausbildung” hervorzuheben. (dpa)

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