Münster/Dortmund. Der Lärm vielbefahrener Stadtstraßen kann mit neuen Arten von Asphalt um mehr als die Hälfte reduziert werden. "Das hört sich dann so an, als ob nur die Hälfte der Autos darüberfahren, die tatsächlich darüberfahren", sagte Verkehrsexperte Hans-Hermann Weßelborg von der Fachhochschule Münster am Donnerstag in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. "Wir müssen uns allerdings im Klaren darüber sein, dass dieser Asphalt sehr präzise eingebaut werden muss. Es kann auch sein, dass die Straßen dann für den Bau länger gesperrt sind", führte er an.
Für Autobahnen sei der sogenannte "Offenporige Asphalt" nach aktuellem Stand der Forschung der leiseste. Auf Stadtstraßen funktioniert er allerdings nicht, da das Regenwasser durch den Asphalt läuft und unterhalb der Straße abgeführt wird. "Wenn eine Autobahn saniert wird, kann man die Entwässerung anpassen. In der Stadt würde das in der Form nicht funktionieren." Zudem sei der Asphalt etwas teurer und müsse fast doppelt so oft ausgetauscht werden, wie der Standardasphalt auf deutschen Autobahnen. "Ich kann mir also nicht vorstellen, dass wir bald auf allen deutschen Autobahnen nur noch offenporigen Asphalt haben werden", sagte Weßelborg.
Verkehrsexperten aus ganz Deutschland trafen sich am Donnerstag zu einer zweitägigen Konferenz in Dortmund, um über neue Möglichkeiten des Lärmschutzes zu beraten. Sie diskutieren unter anderem über grünere Lärmschutzwälle und bessere Messungsmethoden für Lärm. (dpa)