Stuttgart. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hat heute in Stuttgart eine Vergleichsrechnung zu den Treibhausgasemissionen (Kohlendioxidäquivalente, kurz CO2e) zwischen LKW und Bahn veröffentlicht. Kernaussage der vom Beratungshaus PE International im Auftrag des VDA erstellten Studie: Die Treibhausgas-Bilanz eines LKW ist nicht generell schlechter als die eines Gütertransportes per Eisenbahn. „Man muss von Fall zu Fall entscheiden, was die bessere Lösung ist"; so der VDA. Pauschale Aussagen, dass der LKW zwei- bis fünffach höhere Treibhausgasemissionen verursache, halten die Studienmacher für nicht richtig und wollen dies mit ihren Berechnungen aufzeigen.
Kritisiert wird von VDA und PE vor allem das von der Deutschen Bahn zusammen mit dem IFEU- und Öko-Institut entwickelte CO2-Berechnungstool Ecotransit (www.ecotransit.de). Hier würden Diesel-Verbrauchswerte für einen vollbeladenden 40-Tonnen-LKW von 46 Litern pro 100 Kilometern angesetzt. Insbesondere diese Annahme halten die Studienmacher für falsch. Sie gehen eher von Durchschnittsverbräuchen von 30 Litern je 100 Kilometer aus. Außerdem kritisiert werden die nach Meinung der Studienautoren zu hohen Leerfahrtenanteile, die bei Ecotransit für den LKW angenommen würden.
Der VDA wünscht sich von der Deutschen Bahn, dass die neuen Ergebnisse der PE-Studie beim Ecotransit Berücksichtigung finden. Dieser Punkt wurde auch kürzlich beim Treffen der VDA-Spitze mit dem Bahn-Vorstand besprochen. Die Nutzfahrzeugindustrie wolle sich künftig auch mehr in die Erarbeitung und Ausgestaltung von Berechnungsstandards für Treibhausgasemissionen einbringen, so der VDA gegenüber der VerkehrsRundschau. (ak)