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Umfrage: Deutsche Logistiker investieren zu wenig in Forschung und Entwicklung

04.04.2017 10:39 Uhr
Umfrage: Deutsche Logistiker investieren zu wenig in Forschung und Entwicklung
Digitalisierung hat sich als wichtiges Thema in der Transport- und Logistikbranche etabliert
© Foto: Fotolia/Uli-B

Die Messe Transport Logistic hat 100 Fach- und Führungskräfte aus der Transport- und Logistikbranche in Deutschland zur Lage ihres Wirtschaftszweigs im internationalen Wettbewerb befragt.

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München. Knapp drei Viertel der deutschen Logistiker sehen die eigene Branche auf künftige Marktveränderungen im internationalen Wettbewerb grundsätzlich gut vorbereitet. 64 Prozent bemängeln jedoch, dass die heimischen Unternehmen zu wenig in Forschung und Entwicklung investieren. Das ist das Ergebnis der Erhebung „Logistic-Trend-Index 2017“, die die Weltleitmesse Transport Logistic in München in Auftrag gegeben hat. 54 Prozent der Befragten gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sie warnen angesichts mangelnder Entwicklungsbereitschaft vor der akuten Gefahr, Marktanteile an Wettbewerber aus der Silicon-Valley-Welt zu verlieren.

Nahezu alle befragten Fach- und Führungskräfte – nämlich 92 Prozent – wollen darüber hinaus nicht abwarten, bis erprobte Lösungen für die Digitalisierung vorliegen. 87 Prozent der Branchenexperten sehen aktuell Handlungsbedarf, sich im eigenen Betrieb mit der Digitalisierung von Geschäftsmodellen zu beschäftigen. Bei der konkreten Umsetzung zeigen sich bei vielen Logistikern jedoch Schwächen - so tritt die digitale Transformation in wichtigen Einsatzfeldern auf der Stelle: Nicht einmal jedes vierte Unternehmen analysiert derzeit die Möglichkeiten digitaler Technologie für die Vernetzung mit den Kunden oder verfolgt eine digitale Gesamtstrategie für alle Bereiche des Unternehmens.

Warensendungen ohne Umweg über eine Spedition

„Die Start-up-Szene in den USA arbeitet mit Hochdruck daran, nach dem Taxigewerbe auch im klassischen Logistikgeschäft einzusteigen“, sagt Robert Schönberger, Projektgruppenleiter Transport Logistic 2017 der Messe München. „Dazu zählen beispielsweise webbasierte Apps, mit denen sich Warensendungen direkt bei den Transporteuren buchen lassen – ganz ohne Umweg über eine Spedition“, führte er an. Wie die Umfrageergebnisse zeigen, nehme die deutsche Logistikbranche solche disruptiven Entwicklungen ernst und wolle die Chancen digitaler Geschäftsmodelle für den eigenen Markterfolg nutzen.“

Noch fehlende Akzeptanz beim Kunden

Mit Blick in die Zukunft halten viele Logistiker daher eine Datenaufbereitung in Echtzeitplanung für wichtig (67 Prozent) oder wünschen sich eine Big-Data-Auswertung, um beispielsweise die Tourenplanung zu verbessern (56 Prozent). Rund 60 Prozent geben allerdings zu bedenken, dass es bei der Einführung neuer Angebote entscheidend auf das richtige Timing ankommt. Aktuell besteht eines der wichtigsten Risiken für Digitalisierungsprojekte in der fehlenden Akzeptanz bei den Kunden. Zusammen mit hohen Investitionskosten und Kompetenzmängeln im eigenen Haus werden diese drei Themen als die größten Hindernisse für die Digitalisierung der Transport- und Logistikbranche in Deutschland genannt.

Die Messe Transport Logistic 2017 hat im März insgesamt 100 Fach- und Führungskräfte aus der Transport- und Logistikbranche in Deutschland über ein Marktforschungsinstitut rund um das Thema Digitalisierung befragt. Die Teilnehmer des Transport-Logistik-Panels setzen sich zu 44 Prozent aus Führungskräften und zu 56 Prozent aus Mitarbeitern der Fachabteilungen zusammen und repräsentieren größtenteils Unternehmen mit 100 oder mehr Mitarbeitern. (sno)

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