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Terminal 3: Fraport soll Bedarf noch einmal prüfen

04.03.2015 15:38 Uhr
Terminal 3: Fraport soll Bedarf noch einmal prüfen
Al-Wazir stellte ein Gutachten zum Bau des Terminal 3 am Frankfurter Flughafen vor
© Foto: Picture Alliance/dpa/Christoph Schmidt

Die hessische Landesregierung empfiehlt auf Basis dreier Gutachten zunächst den Terminal 1 zu erweitern.

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Wiesbaden: Der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne) empfiehlt dem Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport, den Bau des geplanten dritten Terminals noch einmal zu überdenken. Eine Großinvestition von 2,8 Milliarden Euro müsse gut überlegt sein, sagte Al-Wazir am Mittwoch im Verkehrsausschuss des Landtags in Wiesbaden. Darauf dringe das Land als größter Einzeleigentümer des Flughafens. Al-Wazir stellte die Ergebnisse von drei Gutachten im Auftrag der schwarz-grünen Landesregierung vor. Sie sollten klären, wie plausibel die Prognosen der Fraport AG zum künftigen Zuwachs an Passagieren und Flugbewegungen sind.

Fraport hat Baurecht für ein drittes Abfertigungsgebäude an Deutschlands größtem Flughafen und will im Sommer mit den Arbeiten beginnen. „Es ist und bleibt eine unternehmerische Entscheidung“, sagte Al-Wazir. „Es ist am Ende eine Entscheidung der Fraport.“

Die Fraport-eigenen Gutachten vom September 2014 erwarten bis zum Jahr 2021 einen Anstieg auf 68 bis 73 Millionen Passagieren jährlich. Die Auslastungsgrenze der zwei bestehenden Terminals von 64 Millionen Passagieren werde schon vorher deutlich überschritten. Das neue Gebäude soll jährlich von 16 Millionen Fluggästen genutzt werden.

Al-Wazir bescheinigte den Fraport-Prognosen, sie entsprächen „anerkannten wissenschaftlichen Standards“. Allerdings wachse der Flugverkehr langsamer als erwartet. Als Alternative zum Neubau schlug er vor, noch einmal das Terminal 1 zu erweitern. Der neue Flugsteig A plus Nord sollte beidseitig genutzt werden, der alte Flugsteig C abgerissen und neu gebaut werden. Die Kosten dafür bezifferte der Minister auf etwa 860 Millionen Euro. Es sei zugleich eine nachhaltige Investition in den Altbestand.

Fraport will Gutachten berücksichtigen

Die Fraport sagte zu, die Gutachten des Landes bei der abschließenden Bewertung zu berücksichtigen. Nach erster Einschätzung der Ergebnisse fühle man sich aber in wesentlichen Punkten bestätigt, teilte der Konzern mit. Ein Zeitplan für diese Prüfung wurde nicht genannt.

Allerdings stehen bei der Fraport am 19. März die Bilanz-Pressekonferenz und am 29. Mai die Hauptversammlung an.

Im Wahlkampf hatten die Grünen gegen das Terminal 3 gekämpft. Um darauf Rücksicht zu nehmen, schrieb die schwarz-grüne Koalition fest, dass der Bedarf noch einmal geprüft werden solle. Terminal-Gegner befürchten, dass die Erweiterung der Kapazität noch einmal mehr Lärm bedeutet. Deshalb begrüßte das Bündnis der Bürgerinitiativen die Zweifel Al-Wazirs. „Das Terminal wäre nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch eine gigantische Fehlinvestition“, sagte Sprecher Thomas Scheffler.

Laut dem Präsidenten des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL), Klaus-Peter Siegloch, ist das dritte Terminal unverzichtbar, damit der Frankfurter Flughafen international mithalten kann: „Es ist wichtig, dass jetzt gehandelt wird. Das internationale Drehkreuz Frankfurt wird spätestens in sechs Jahren seine Kapazitätsgrenzen überschritten haben“, sagte er zu den Gutachten der hessischen Landesregierung.  (dpa/ks)

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