Bocholt. Der wachsende Internethandel zwingt auch Stückgutspediteure dazu, sich zunehmend mit dem Thema Privatkundenzustellung zu befassen. Das ist das Ergebnis einer Podiumsdiskussion während einer Kundenveranstaltung des Telematik-Spezialisten TIS in Bocholt. „Die Nachfrage wächst. Wenn wir unsere Kunden nicht verlieren wollen, müssen wir Ihnen auch für das B2C-Geschäft entsprechende Angebote machen“, sagte Peter Baumann, Geschäftsführer der Stückgutkooperation 24Plus.
Baumann war sich mit Jürgen Wilhelm, Geschäftsführer des Cargoline-Partners Jeschke + Sander, sowie Wolfgang Debusmann, Geschäftsführer der Emons Spedition, einig, dass Privatzustellungen eigentlich kaum in das Stückgutgeschäft hineinpassen. Privatsendungen müssten grundsätzlich avisiert werden, zudem seien die Anfahrtsbedingungen für die LKW oftmals schwierig, so Baumann. Eine Zustellung frei Bordsteinkante würde von den Privatkunden nicht akzeptiert – die Verbringung zur Verwendungsstelle aber oft nicht durch den Verlader beauftragt, ergänzte Debusmann.
Dennoch will Cargoline in Kürze ein Angebot für Privatkundenzustellung auf den Markt bringen, sagte Wilhelm. Auch 24Plus wird durch eine Optimierung bei der Avisierung bessere Voraussetzungen schaffen. Peter Giesekus, Geschäftsführer der TIS GmbH wies darauf hin, dass die gängigen Speditionssoftware-Programme häufig nicht für B2C geeignet sind. Dies fange schon damit an, dass in den Adressstammdaten nicht zwischen Firmen- und Privatadressen unterschieden werde. Giesekus riet zudem, in der Privatkundenzustellung fotofähige mobile Terminals einzusetzen, um die Übergabe besser dokumentieren zu können. (hel)