Brüssel. Im europäischen Straßengüterverkehr lassen sich nach einer Studie des Europäischen Parlaments zwischen 2,5 und 4,5 Milliarden Euro pro Jahr einsparen, wenn der Sektor vollständig liberalisiert würde. Zusätzliche „Einsparungen“ könnten dadurch realisiert werden, dass Güter umweltfreundlicher und sicherer transportiert würden.
Die größten Löcher im europäischen Verkehrsmarkt haben die Experten des Parlamentes im Eisenbahnsektor ausgemacht. Dort erfolge fast die gesamte Wertschöpfung weiter nach nationalen Regeln. Der Binnenmarkt für den Straßengüterverkehr sei „wesentlich weiter fortgeschritten“, heißt es in der Studie, weise aber bei der Umsetzung der weitgehend europäischen Vorschriften weiter Lücken auf. Die Autoren nennen vor allem die Beschränkungen bei der Kabotage, die fehlende Harmonisierung und die unterschiedliche Anwendung von Sozialvorschriften, Unterschiede bei der Förderung von umweltfreundlichen Fahrzeugen und die Verkehrssicherheit.
Das größte Potential zur Verbesserung der Produktivität in den nächsten 20 Jahren stellt nach der Studie die Vollendung des Verkehrsbinnenmarktes durch folgende Maßnahmen dar:
Beseitigung der Kabotageregeln, Harmonisierung der Sozialvorschriften und eine enge Zusammenarbeit der Mitgliedsstaaten bei der Durchsetzung der Regeln. Das alleine würde die Fuhrunternehmen in den genannten Zeitraum um 50 bis 90 Milliarden Euro entlasten. Die Revision der Vorschriften über die Abmessung von LKW und anderer, Umwelt relevanter Standards könnte die Unfall- und Umweltschäden in der EU um rund 80 Milliarden Euro reduzieren. Hinzu kämen bis zu 10 Milliarden Euro durch die Einführung einheitlicher Abrechnungssysteme für die Maut. (tw)