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Streit um Nürburgring-Verkauf geht weiter

21.01.2014 10:54 Uhr
Streit um Nürburgring-Verkauf geht weiter
Sanierungsgeschäftsführer Thomas B.Schmidt (links) spracht am Montag über den Stand der Investorensuche am insolventen Nürburgring
© Foto: Picture Alliance/dpa/thomas Frey

Die Sanierer werfen dem Verein „Ja zum Nürburgring“ vor, mit seiner Kampagne und falschen Behauptungen Ängste zu schüren.

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Koblenz. Im Streit um den Verkauf des Nürburgrings wird der Ton rauer. Die Sanierer der insolventen Eifel-Rennstrecke werfen Kritikern und dem Verein „Ja zum Nürburgring“ vor, mit falschen Behauptungen Ängste zu schüren. „Die Kommunikation ist nicht mehr oder weniger als eine Irreführung der Öffentlichkeit“, sagte Sanierungsgeschäftsführer Thomas Schmidt am Montag in Koblenz. Der Verein, der 1981 vom ADAC-Ehrenpräsidenten Otto Flimm gegründet wurde, hält dagegen und fordert, den Verkaufsprozess zu stoppen. Dieser sei europarechtlich problematisch und bevorzuge bestimmte Interessenten. Das Verfahren ist in der entscheidenden Phase, noch im ersten Quartal wollen die Sanierer einen Käufer präsentieren.

Der Verein um Otto Flimm und der ADAC selbst hatten sich jüngst in Stellungnahmen an die EU-Kommission über den Verkaufsprozess beschwert. Nach dem Willen des Vereins sollte der Verkauf des Ring-Freizeitparks von der Rennstrecke getrennt und letztere gemeinwohlorientiert betrieben werden. Angesichts der Mängel des laufenden Verfahrens müsse ein neues konzipiert werden.

ADAC hatte Beschwere eingelegt

Der ADAC hatte sich ebenfalls in einem Schreiben an den Wettbewerbskommissar gewandt. Die Stellungnahme sei bereits Anfang Januar gen Brüssel geschickt worden, berichtet der SWR unter Berufung auf einen ADAC-Sprecher. Der Automobilclub moniert in seiner Stellungnahme nun unter anderem, bei dem Verkaufsprozess werde gegen das so genannte Gebot der wirtschaftlichen Diskontinuität verstoßen. Hintergrund ist nach Angaben des ADAC-Sprechers, dass am Ring der Freizeitpark mit rechtswidrigen Beihilfen gebaut worden sei, was zu einer Wettbewerbsverzerrung an der Eifel-Rennstrecke im Verhältnis zu anderen Rennstrecken geführt habe. Wenn der Ring nun als Ganzes veräußert würde, würde dieser Zustand zementiert, sagte der ADAC-Sprecher. Der ADAC selbst ist nur an den Rennstrecken in der Eifel, nicht aber am Freizeitpark interessiert und hatte nach eigenen Angaben eine zweistellige Millionensumme geboten.

Sanierer wollen keine Trennung von Rennstrecke und Freizeitpark

Eine Trennung von Rennstrecke und Freizeitpark lehnen die Sanierer ab und verweisen ihrerseits auf europäisches Recht. „EU-Wettbewerbskommissar (Joaquin) Almunia hat der Ministerpräsidentin und uns geschrieben, es gibt kein Herausnehmen aus dem Verkaufsprozess“, sagte Schmidt. Was der Verein verlange, sei nicht europarechtskonform. Die Stellungnahmen des Vereins und des ADAC hielten den Verkaufsprozess nicht auf.

Sachwalter Jens Lieser ergänzte, das Verkaufsverfahren werde sich noch bis Mitte Februar hinziehen. „Erst dann können wir entscheiden, ob ein zuschlagsfähiges Angebot dabei ist.“ Ein Verkaufsvertrag wird laut Schmidt erst wirksam, wenn die EU-Kommission entschieden hat, ob Beihilfen für den Ring rechtmäßig waren, ob Beihilfen zurückgefordert werden und ob der Käufer dafür haftet. „Sonst würde niemand das Risiko eingehen, den Nürburgring zu kaufen“, sagte er.

Der Verein wiederum kritisiert, Bieter, die sich für den gesamten Ring-Komplex inklusive des Freizeitparks interessierten, würden von den Sanierern bessergestellt. Das weisen diese entschieden von sich. „Niemand wird bevorzugt oder benachteiligt. Wir haben von Anfang an alle Formen des Verkaufs zugelassen“, betonte Schmidt. (dpa)

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