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Strategiepapier: Amazon plant globales Logistiknetz

10.02.2016 15:40 Uhr
Strategiepapier: Amazon plant globales Logistiknetz
Der Online-Versandhändler Amazon ist dabei, seine Waren selbst auf den Weg zu bringen und eine eigene Supply Chain aufzubauen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Jan Woitas

Der E-Commerce-Riese will DHL, FedEx und UPS künftig Konkurrenz machen - das geht aus einem internen Dokument hervor, das ein Insider der Presse zugespielt hat.

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Seattle. Amazon denkt groß: Der Online-Versandhändler plant offenbar ein gigantisches, weltumspannenden Logistiknetz. Das berichtete am Mittwoch das „Manager Magazin“. Damit wolle es nicht nur seinem chinesischen Wettbewerber Alibaba Paroli bieten will, sondern langfristig auch die Größen der Transport- und Logistikbranche unter Druck setzen. Das Magazin beruft sich auf die Nachrichtenagentur „Bloomberg“, der eigenen Angaben zufolge ein entsprechendes Strategiepapier von Amazon aus dem Jahr 2013 vorliegt, das ihnen ein Insider zugespielt habe.

Aus dem Dokument geht anscheinend hervor, dass Amazon unter dem Projektnamen „Drachenboot“ einen aggressiven Expansionskurs verfolgt. Der E-Commerce-Riese hat demzufolge vor, ein globales Liefernetzwerk aufzubauen, das mit DHL, FedEx und UPS konkurrieren kann. Damit wolle er den Warenfluss von den Fabriken in China und Indien bis vor die Haustüren der US-amerikanischen Käufer kontrollieren. Der Service unter dem Namen „Global Supply Chain by Amazon“ solle noch in diesem Jahr an den Start gehen, meldete das „Manager Magazin“ unter Verweis auf „Bloomberg“.

Zwar plant Amazon laut dem „Manager Magazin“, Transport- und Logistikunternehmen auch künftig in seine Supply Chain einzubinden – alleine deshalb, weil der Online-Versandhändler bislang noch auf deren Dienste angewiesen ist. Doch der Druck auf DHL, den nach eigenen Angaben weltweit größten Anbieter für Luft- und Seefracht, steigt. Auch andere Dienstleister, die bisher für den Konzern aus Seattle tätig sind, könnten Aufträge verlieren oder aus dem Logistikgeschäft gedrängt werden, sobald der Online-Versandhändler über das nötige Volumen und Know-how verfügt.

Verkäufer werden nicht mehr über DHL, FedEx oder UPS buchen, sondern direkt über Amazon“, heißt es dazu in dem Strategiepapier laut „Bloomberg“. Zudem könnte dem Bericht zufolge ein neuer Unterbietungs-Wettbewerb bei den Frachtraten drohen, weil Amazon aufgrund seiner Marktmacht zum Beispiel eine bessere Auslastung bei Container-Verkehren erreichen und somit vermutlich bestimmte deutlich Dienstleistungen günstiger anbieten würde als andere Transport- und Logistikunternehmen.

Gerüchte, wonach Amazons ein eigenes Logistiknetz plant, gibt es bereits seit einiger Zeit. Brian Olsavsky, Chief Financial Officer des Konzerns, hatte die Expansionspläne zuletzt heruntergespielt. Er hatte darauf verwiesen, man wolle eigene Kapazitäten für Spitzenzeiten aufzubauen und nicht seine Logistikpartner ersetzen. Die jüngsten Investitionen in das Seefracht- und Luftfrachtgeschäft sowie den Landverkehr sprechen aber eine andere Sprache. Zuletzt hatte der E-Commerce-Riese in China etwa eine Lizenz als Seefracht-Dienstleister ausstellen lassen. (ag)

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