Bern. Die Transportkosten in der Schweiz werden zum Jahreswechsel um bis zu vier Prozent steigen. Damit rechnet der schweizerische Nutzfahrzeugverband Astag, der in einer Mitteilung einen Preisanstieg zwischen zwei und vier Prozent zum 1. Januar 2011 erwartet. Als Gründe werden neue staatliche Maßnahmen und Auflagen und damit zusammenhängend zusätzlicher Verwaltungsaufwand angegeben.
Auf der Mitgliederversammlung der Astag-Fachgruppen Überland und Internationale Transporte hatten vor Wochenfrist bereits die jeweiligen Präsidenten und auch der als Referent anwesende Astag-Zentralpräsident Adrian Amstutz den Preisanstieg als unumgänglich angekündigt. Eine Anhebung der Frachtraten bezeichnete Amstutz damals als Reaktion „auf die ständig steigenden Kosten im Bereich Aus- und Weiterbildung der Chauffeure." Nun verweist die Astag zusätzlich auf die Einführung der neuen Arbeits- und Ruhezeitverordnung (ARV), die administrativen Anpassungen für die Erhöhung der Mehrwertsteuer und nicht zuletzt auch die höheren Sozialversicherungsprämien sowie die im Raum stehenden Lohnforderungen.
„Wir können und dürfen diese zusätzlichen Kosten nicht einfach hinnehmen", hatte Adrian Amstutz an der Versammlung betont und die Transportunternehmer aufgefordert, diese den Auftraggebern weiter zu verrechnen. „Es werden für Sie deshalb harte Verhandlungen anstehen", betonte er, „aber unsere Branche darf ohne weiteres selbstbewusst auftreten, denn sie ist eine tragende Säule der Wirtschaft."
Negativ wirken sich zudem auch längere Wartezeiten am Zoll und bei Stau aufgrund von Infrastruktur-Engpässen auf dem schweizerischen Straßennetz aus, betont der Astag in ihrer Mitteilung und weist darauf hin, dass „in diesem Bereich ein enormer Handlungsbedarf besteht." Natürlich haben auch die kürzlich bekannt gewordenen Urteile betreffend die Erhöhung der Schweizer LKW-Maut (LSVA) sowie die Abklassierung von Euro 3-Fahrzeugen zu einer stärkeren Belastung der Unternehmer geführt, so dass diese Erhöhung aus der Sicht des Verbandes wie auch der Unternehmer unumgänglich geworden ist. (hrk)