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So will Gefco das Luft- und Seefrachtgeschäft effizienter machen

13.11.2014 11:46 Uhr
So will Gefco das Luft- und Seefrachtgeschäft effizienter machen
Der Wirtschaftsingenieur Frank Erhardt ist nach Stationen bei DHL, Ceva und TNT Deutschland-Chef von Gefco
© Foto: Gefco

Gefco bündelt die gesamten Luftfracht-Aktivitäten am Frankfurter Flughafen und nimmt ein Luftfracht-Gateway in Betrieb. Was hinter der Ankündigung steckt, erklärt Deutschland-Geschäftsführer Frank Erhardt.

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Sie sind seit über einem Jahr Geschäftsführer von Gefco Deutschland. Aber erst jetzt treten Sie an die Öffentlichkeit. Wie gut geht es Gefco Deutschland?
Frank Erhardt:
Die Gefco Gruppe hatte ein sehr erfolgreiches erstes Halbjahr 2014. In Deutschland werden wir sogar deutlich über den Planzahlen liegen. Erreicht haben wir dies durch zweierlei. Einerseits haben wir uns verschlankt, weil wir Prozesse gestrafft und Stellen nicht nachbesetzt haben. Das hat rund fünf Prozent an Mitarbeitern „eingespart“. Zum andern haben wir die Zahl der Vertriebsmitarbeiter deutlich über 30 Prozent aufgestockt. Das alles zahlt sich aus.

Bei wie viel Euro Umsatz wird Gefco Deutschland in diesem Jahr landen?
Zum Umsatz in den einzelnen Ländern äußern wir uns nicht.

Branchenkennern zufolge soll er aber rückläufig sein. Woran liegt das? Welche Ihrer Sparten macht Ihnen da besonders Sorgen?
Zugegeben, die Zahlen in unserer See- und Luftfrachtsparte, die bei etwa 16 Prozent unseres Umsatzes liegen, könnten besser sein. Daher haben wir hier eine Art Effizienz-Steigerungsprogramm aufgelegt. Dafür bündeln wir die gesamten Luftfracht-Aktivitäten von Gefco am Flughafen Frankfurt/Main, an dem wir aktuell ein neues Gateway eröffnet haben. Dadurch versprechen wir uns im Einkauf bessere Konditionen bei den Airlines. Das Gleiche setzen wir in der Seefracht um, in der wir alle Seefracht-Aktivitäten nun am Standort Bremen bündeln – ebenfalls mit dem Ziel, durch das Mehrvolumen bessere Konditionen bei den Reedern zu erhalten.

Sprich: Sie ziehen in der Gefco-Gruppe aus den einzelnen Standorten das Luft- und Seefrachtgeschäft ab und wickeln dieses nun gebündelt in Frankfurt und Bremen ab. Wie viele Mitarbeiter werden Sie abbauen?
Richtig ist, dass wir momentan in der See- und Luftfracht die administrativen Aufgaben an den Standorten Frankfurt und Bremen bündeln. Das heißt aber nicht, dass wir nun in allen Gefco-Landesgesellschaften die See- und Luftfrachtabteilungen auflösen und dort Mitarbeiter abbauen. Ziel ist es vielmehr, dass diese künftig Vertriebsaufgaben übernehmen und uns so helfen, den Umsatz in der Sparte „Overseas“ zu steigern. Wir starten damit zunächst pilotweise in Deutschland und in 2015 rollen wir das dann sukzessive in Europa aus.

Apropos 2015: Welche Umsatzziele peilen Sie für Gefco Deutschland da an?
Aufgrund unserer derzeitigen Budgetgespräche äußern wir uns dazu aktuell nicht. Ziel der Gefco-Gruppe ist es aber, den Umsatz von derzeit insgesamt vier Milliarden Euro bis 2020 auf acht Milliarden Euro zu verdoppeln. Und für Deutschland haben wir uns noch höhere Ziele gesetzt. Angesichts der Krise in Russland und der Ukraine ist das in der Tat ambitioniert.

Stichwort Russlandkrise: Wie stark trifft Sie diese? Immerhin ist die Automobillogistik eines der wichtigsten Gefco-Standbeine und Ihr Mehrheitseigner ist seit 2012 die Russische Staatsbahn (RZD) .
Viele Kunden sind durch die Krise in Russland und der Ukraine sehr verunsichert. Dadurch sinken natürlich die Absatzmengen. Gefco Deutschland selbst hat einen Mengenrückgang von rund zehn Prozent.

Wie eng arbeitet Gefco schon mit der Sparte RZD Logistics zusammen und welche gemeinsamen Projekte stehen an?
Die Gefco Gruppe will künftig noch stärker im Bereich Schiene/Multimodal wachsen, insbesondere auf weiter entfernten Relationen wie Russland, China und Afghanistan. Dafür bauen wir aktuell ein Kompetenzzentrum auf. Zielkunden, die wir ansprechen wollen, sind vor allem Produzenten in den Bereichen Automobil, Chemie und medizinische Güter.

Das Interview führte VR-Redakteurin Eva Hassa

Hintergrund:
Gefco erweitert seine Kapazitäten am Frankfurter Flughafen und nimmt Luftfracht-Gateway in Betrieb. Das teilte der Logistikdienstleister Ende Oktober 2014 gegenüber Medien mit. Was hinter dieser Ankündigung steckt und wie tiefgreifend der Umbau in der Gefco-See- und Luftfrachtsparte „Overseas“ ist, sagt Frank Erhardt im Interview, der seit Sommer 2013 als Geschäftsführer die deutsche Landesgesellschaft von Gefco verantwortet.

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