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So bleiben ausländische Studierende auch hier

13.06.2015 13:33 Uhr
So bleiben ausländische Studierende auch hier
Vielen ausländischen Studierenden fällt die Orientierung im deutschen Studiensystem schwer.
© Foto: Kühne Logistics University

Wohnheimplatz, Nebenjob, Integration: Das Deutsche Studentenwerk fordert von Politik und Wirtschaft, ausländische Studierende besser zu unterstützen.

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Berlin. „Damit aus ausländischen Studierenden die künftigen Fachkräfte und ‚Idealzuwanderer‘ werden, die die Wirtschaft sich wünscht, muss man endlich ihre seit Längerem bekannten Probleme im Studium angehen“, fordert Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks (DSW), als Konsequenz aus neuen Studien zum Ausländerstudium. „Wir brauchen dringend zusätzliche, preisgünstige, staatlich geförderte Wohnheimplätze für ausländische Studierende sowie die arbeitsrechtliche Gleichstellung von Studierenden aus Nicht-EU-Ländern mit jenen aus der EU“, erläutert Meyer auf der Heyde.

Die zeitliche Begrenzung auf 120 ganze oder 240 halbe Tage im Jahr für den Nebenjob für ausländische Studierende müsse laut Meyer auf der Heyde fallen, und die Unternehmen sollten sich bemühen, weit mehr Nebenjobs anzubieten. Denn der Nebenjob sei für ausländische Studierende die wichtigste Finanzierungsquelle nach dem elterlichen Unterhalt.

Das Deutsche Studentenwerk reagiert damit auf zwei neue Studien. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat in seinem „Hochschul-Bildungs-Report 2020“ dargestellt, dass das Arbeitsmarktpotenzial ausländischer Studierender zu wenig genutzt wird, sie brechen zu oft ihr Studium ab oder bleiben nach Studienabschluss nicht im Land. Zudem stellte der Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration (SVR) seine Studie „Zugangstor Hochschule“ vor.

„Das größte Problem für ausländische Studierende in Deutschland ist es, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Sie haben zu wenig Kontakt mit deutschen Studierenden, und die Orientierung im deutschen Studiensystem fällt ihnen schwer. Zudem ist die Finanzierung des Studienaufenthalts ein großes Problem. Das zeigen unsere regelmäßigen Sozialerhebungen“, so Meyer auf der Heyde. Es seien die sozialen, wirtschaftlichen und arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen, die stark darüber entscheiden, ob ausländische Studierende ihr Studium in Deutschland schaffen und hier bleiben. Politik und Wirtschaft seien hier gleichermaßen gefragt.

Er mahnte eine dauerhafte und ausreichende Finanzierung der Integrationsangebote von Hochschulen und Studentenwerken an: „Die Politik will auch an den Hochschulen eine echte Willkommenskultur. Dann muss sie dafür auch eine dauerhafte Grundfinanzierung anstelle der bisherigen, befristeten Projektfinanzierung zur Verfügung stellen.“

Derzeit sind an Deutschlands Hochschulen rund 300.000 ausländische Studierende eingeschrieben. 85 Prozent von ihnen sind sogenannte Freemover, organisieren ihr Studium in Deutschland also selbst und nicht über ein Austauschprogramm. Ausländische Studierende haben mit durchschnittlich 749 Euro im Monat 115 Euro weniger zur Verfügung als deutsche Studierende. Bund und Länder wollen gemäß ihrer im Jahr 2013 verabschiedeten Internationalisierungsstrategie die Zahl ausländischer Studierender bis zum Jahr 2020 auf 350.000 erhöhen. (ts)

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