Basel. Während in Deutschland auch weiterhin über die Einführung einer PKW-Maut diskutiert wird, fällen an diesem Sonntag die Einwohner der Schweiz selbst die entsprechende Entscheidung. 5,2 Millionen wahlberechtigte Bürger der Eidgenossschaft dürfen sich dann in einer Volksabstimmung dazu äußern, ob sie der Regierung gestatten, die aktuell gültige PKW-Maut drastisch zu erhöhen. Geplant ist, den Preis für die Autobahnvignetten von derzeit rund 33 Euro (40 Franken) auf rund 80 Euro (100 Franken) zu erhöhen. Als die Schweizer Bundesregierung diese geplante Erhöhung im Frühjahr zur Sprache gebracht hatte, löste sie damit einen Sturm der Entrüstung aus.
Ob die Preisanpassung durch das Volk allerdings tatsächlich gekippt wird, bleibt ungewiss. In jüngsten Umfragen erklärten sich rund 50 Prozent der Schweizer damit einverstanden, eine Mauterhöhung fü den Ausbau und die Modernisierung des Fernstraßennetzes zu akzeptieren. 46 Prozent lehnten dies ab, vier Prozent sind noch unschlüssig.
Die Erhöhung der PKW-Maut ist allerdings nicht das einzige Thema, zu dem die Schweizer am Sonntag ihre Meinung äußern. Gleichzeitig dürfen sie darüber abstimmen, ob es Steuerabzüge für Familien geben soll, die ihre Kinder selbst betreuen und ob eine Gehaltsbremse für Spitzenmanager gesetzlich festgelegt werden muss.
Volksabstimmungen sind in der Schweiz Instrumente der direkten Demokratie. Über die Annahme oder Ablehnung der Vorschläge entscheidet die einfache Mehrheit. (dpa/sno)