Leverkusen. Die Rheinbrücke der A1 bei Leverkusen ist erneut für Fahrzeuge mit einem Gesamtwicht über 3,5 Tonnen gesperrt. Die Sperrung in beiden Fahrtrichtungen ist nach Aussagen des NRW-Verkehrsministers Michael Groschek notwendig, da die laufende Überwachung Hinweise auf neue, ernst zu nehmende Schäden an der Brücke gegeben habe. Durch das Fahrverbot für schwere LKW sollen die Schwingungen der Brücke reduziert und damit eine Ausweitung der Schäden verhindert werden. Die Reparaturarbeiten dauern mindestens drei Monate.
„Nehmen Sie das Fahrverbot für LKW unbedingt ernst. Es ist keine Lappalie, die Brücke in dieser Situation weiteren unvertretbaren Belastungen auszusetzen“, appelliert Groschek an alle Speditionen. Bei den jetzt beobachteten Schäden handelt es sich um einen neuen Typus von Rissen an den Verbindungen der Tragseile mit dem Brückenkörper. Dabei besteht die Gefahr eines reißverschlussartigen Versagens der Schweißnähte. Solange das Schadensausmaß nicht vollständig bekannt und die erforderliche Notverstärkung abgeschlossen ist, können vorhandene Risse weitere Schäden auslösen und dadurch weitere Schweißnähte aufbrechen. Dann könnten die Seilkräfte nicht mehr aufgenommen werden und die Standsicherheit des Bauwerks wäre gefährdet.
Wie lange die Sperrung aufrecht erhalten wird, ist aktuell noch völlig unklar. Aktuell werden alle Seilkammern mit einer Notverstärkung versehen. Erst, wenn dieser Schritt abgeschlossen ist und die Schadensdokumentation ausgewertet wurde, kann über eine Wiederfreigabe für den LKW-Verkehr entschieden werden, heißt es in einer Mitteilung.
Die fast 50 Jahre alte Brücke soll bis 2020 durch einen kompletten Neubau ersetzt werden. Bereits Ende 2012 waren Risse an den Brückenträgern entdeckt worden, die aufwendig geschweißt werden mussten. Dafür war die Brücke schon einmal drei Monate lang für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen gesperrt worden. (sno)