Berlin. Das Netzwerk Privatbahnen will das umstrittene Vorhaben Stuttgart 21 stoppen. Mit einem Übernahmeantrag für die letzte Meile der Bahntrasse in den bestehenden Hauptbahnhof sollen die Abrisspläne für die alten Gleisanlagen durchkreuzt werden, betonte der Geschäftsführer des Verbandes, Alexander Kirfel. Das Planfeststellungsverfahren enthalte nicht automatisch die Stilllegung der bestehenden Gleisanlagen.
Zugleich beklagten die privaten Konkurrenten der Deutschen Bahn einen „erlahmenden Wettbewerb" mit dem bundeseigenen Unternehmen. „Wir müssen bis zu 14 Prozent mehr für den Strom bezahlen, als DB Energie der für den Schienengüterverkehr zuständigen Konzernschwester DB Schenker Rail in Rechnung stellt", kritisierte der Vorstandsvorsitzende des Netzwerks, Torsten Sewerin. Als große finanzielle Belastung erwiesen sich auch die jährlich stärker als die Inflationsrate steigenden Trassenpreise. Während die privaten Güterverkehrsunternehmen die Preise im Wettbewerb weiter geben müssten, seien diese für die DB ergebnisneutral. „Was DB Schenker Rail vom Kunden weniger an Leistungsentgelt einnimmt, bekommt DB Netz als Trassenentgelt mehr". Gleichwohl sei es den privaten Güterbahnen gelungen, ihren Marktanteil auf knapp über 25 Prozent auszubauen, hob Sewerin hervor. (jök)