Rostock/Swinemünde. In unmittelbarer Nachbarschaft zum Anlandepunkt der Ostsee-Erdgaspipeline im deutschen Lubmin will Polen einen Erdgas-Hafen errichten. Wie die „Ostsee-Zeitung" berichtete, fördert die EU den rund 750 Millionen Euro teuren Bau des Flüssiggas-Terminals in Swinemünde (Swinoujscie) mit 80 Millionen Euro. Mit dem Terminal wolle Polen, das als Kritiker der 1200 Kilometer langen Ostseepipeline gilt, unabhängiger von russischem Erdgas werden. Die Bauarbeiten sollen dem Bericht zufolge noch in diesem Jahr beginnen. Der Terminal soll 2014 fertiggestellt sein.
Wie die Zeitung weiter schreibt, will Polen ein Drittel seines Erdgasbedarfs über Flüssiggas-Importe decken. Das Schweriner Wirtschaftsministerium habe in informellen Gesprächen deutlich gemacht, dass es aus Umweltsicht keine Bedenken gegen den Bau habe, sagte Ministeriumssprecher Gerd Lange.
Eine offizielle Beteiligung Deutschlands an dem Genehmigungsverfahren ist offenbar nicht vorgesehen, da keine Auswirkungen auf das Nachbarland zu erwarten seien. Der WWF befürchtet eine Zunahme des Schiffsverkehrs auf der Ostsee und mahnt ein Sicherheitskonzept für Flüssiggastanker an. (dpa)