Basel. Das Schweizer Logistikunternehmen Panalpina sortiert sich im Landverkehr neu und setzt nun auf maßgeschneiderte Verteilnetze. Das teilt Panalpina mit. Demnach wird das Logistikunternehmen nach eigenen Angaben bei der Distribution vermehrt zweistufig vorgehen, insbesondere in Deutschland und Europa. So sollen aus einer Hand die Lieferketten von Kunden zuerst analysiert und nach Möglichkeit optimiert und danach modulare Landverkehrsnetze nach dem Prinzip „Click & Build“ zusammengestellt werden.
Laut Antonio Pacciolla, Landverkehrschef Europa von Panalpina sei es seit jeher „die tief verwurzelte Kernkompetenz“ des Unternehmens Subunternehmer professionell zu managen. „Wir verbinden, steuern und kontrollieren diese Subunternehmer mit einem neutralen Ansatz, der voll auf Leistung ausgerichtet ist“, betont der Manager.
Modulsystem für maßgeschneiderte Lösungen
Panalpina will Kunden nun basierend auf einem Modulsystem maßgeschneiderte Lösungen bieten. Dafür sollen Subunternehmer und die Transportelemente Vorlauf, Hauptlauf und Distribution je nach Kundenanforderung individuell zusammengesetzt und die Transportaufträge den am besten qualifizierten Dienstleistern erteilt werden. Dank der Digitalisierung habe man die Möglichkeit „sehr effiziente und sichere Distributionslösungen“ zu entwickeln, sagt Pacciolla. Besonders im Fokus seien daher Unternehmen mit stark diebstahlgefährdeten Produkten.
Für das Sourcing der Subunternehmer, deren Integration sowie die Performance-Messung greift Panalpina, teilt ein Unternehmenssprecher gegenüber der VerkehrsRundschau mit, auf Softwarelösungen wie Colo21 zurück. Zudem nutze Panalpina unter anderem das Transport Management System Lbase sowie Eigenentwicklungen für das Subcontractor Management.
Panalpina, das insbesondere im See- und Luftfrachtbereich, seine großen Stärken hat, hat im Landverkehr in den vergangenen Jahren viel versucht. Unter Federführung von Florian Zehetleitner, seinerzeit Chef der Landverkehrssparte sollte eigentlich bis Mitte 2013 ein gemeinsames Netz entstehen, in dem alle vier Segmente - Luft, See, Land und Logistik - ihr Aufkommen bündeln sollten. Ziel war es zunächst ein eigenes europaweites Landverkehrsnetz für Stückgutsendungen und Teilladungen zu etablieren. Vor zwei Jahren verschwanden die Pläne wieder in der Schublade. (eh)