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Oktober-Frage: Zeitarbeit – sinnvoll oder nicht?

20.10.2014 11:23 Uhr
Oktober-Frage: Zeitarbeit – sinnvoll oder nicht?
Zeitarbeit hat noch oft kein so gutes Image. Ist das berechtigt?
© Foto: istockphoto/Fred Fröse

Bringt es etwas, nach dem Studium einen Job bei einer Zeitarbeitsfirma anzunehmen? Personalexperte Andreas von Studnitz gibt Tipps, wie man das Beste herausholen kann.

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München. Andreas von Studnitz, HR-Berater und Geschäftsführer der von Studnitz Management Consultants GmbH in Rendsburg, beantwortet jeden Monat eine Frage eines YouLoC-Mitglieds rund um Karriere, Bewerbung, Vorstellungsgespräch und Probezeit. Sie möchten den Service des Young Logistics Club auch nutzen? Dann schicken Sie einfach Ihre Frage an youloc@springer.com. Die Antwort finden Sie immer Mitte des Monats auf www.youloc.de.

Dieses Mal hat uns diese Frage erreicht: „Ich habe kürzlich mein Studium mit dem Bachelor abgeschlossen und bisher noch keinen Job gefunden. Nun habe ich das Angebot einer Zeitarbeitsfirma bekommen. Ich bin mir nicht ganz sicher, weil ich viel Negatives schon über Zeitarbeit gehört habe. Soll ich eher noch nach einer anderen „festen“ Stelle suchen? Oder kann das Angebot mich auch voranbringen?“ 

Andreas von Studnitz: Die Frage, ob die Beschäftigung in einer Zeitarbeitsfirma nach dem Bachelorabschluss ein guter Berufseinstieg ist, entzweit die Nation. Wie in vielen Lebensbereichen liegen auch hier Fluch und Segen dicht beieinander. Einerseits kann man durch qualifizierte Beschäftigungen auf Zeit tatsächlich sehr schnell in eine gute Berufspraxis und relativ breite Erfahrungen sammeln. Überdies besteht natürlich oft die Chance, dass man von einem Betrieb, dem Sie als Arbeitnehmer/in gegen Entgelt überlassen wurden, ein lukratives Arbeitsvertragsangebot erhalten, weil Sie dort gute Arbeit leisteten. Andererseits kann die Beschäftigung über eine Zeitarbeitsfirma für Sie allerdings auch in eine Sackgasse münden. Nämlich immer dann, wenn die vermittelten Tätigkeiten keine Qualifikation erfordern, die Sie mit Ihrem Bachelor erworben haben – und die Sie folglich kaum bis gar nicht voranbringen.

Bleibt also die Frage, was Sie tun können, um möglichst wenig Zeit bis zu einer ersten Festanstellung zu verschenken. Hierfür können die folgenden Tipps eine gute Richtschnur sein.

  • Recherchieren Sie, welche Zeitarbeitsfirmen gerade auf die Vermittlung der durch Sie erworbenen beruflichen Kompetenzen spezialisiert oder in Ihrer Zielbranche engagiert sind. Mitunter sind hierbei die großen, überregionalen Zeitarbeitsfirmen nicht die erste Wahl. Sondieren Sie auch die regionalen oder sogar lokalen Anbieter. Werten Sie die Informationen, insbesondere auch Referenzen und Projektbeispiele dieser Unternehmen sorgfältig aus und befragen Sie auch einfach verschiedene Internet-Suchmaschinen, um zusätzliches Know-how zu gewinnen.
  • Nehmen Sie zu den infrage kommenden Zeitarbeitsunternehmen telefonisch Kontakt auf und besprechen Ihr Anliegen und klären Ihre weiteren Fragen zunächst einmal mit einer hierfür verantwortlichen Position. Wenn alles zu Ihrer Zufriedenheit verläuft, dann können Sie den üblichen Bewerbungsprozess beruhigt weiter vorangehen.
  • Achten Sie dann allerdings auch darauf, dass Sie nicht ständig in Tätigkeiten vermittelt werden sollen, die Ihrer Qualifikation und der Tatsache, dass Sie Berufseinsteiger sind, nicht entsprechen. Bleiben Se mit dem Dispositionsmitarbeiter in Kontakt, auch zwischendurch. Sprechen Sie mit ihm/ihr über Ihre Erwartungen und Wünsche – und bleiben Sie geduldig und beharrlich dabei. Verkaufen Sie sich nicht dauerhaft unter Wert!
  • Unabhängig hiervon sollten Sie Ihren Karrierewunsch in einer Festanstellung doch weiter verfolgen. Werten Sie die entsprechenden Stellenangebote aus – oder stellen Sie ein Stellengesuch in eine Stellenbörse ein. Fokussieren Sie sich dabei nicht nur auf einen Ort oder eine Region. Und – formulieren Sie Ihr Angebot so, dass es inhaltlich von den anderen auf den ersten Blick zu unterscheiden ist und auf Sie neugierig macht.

Die Lösung sollte in Ihrer Situation also nicht heißen: „Entweder – Oder“, sondern ganz selbstverständlich „Sowohl – Als auch!“. Bei Ihrem Berufseinstieg wünsche ich Ihnen Glück, Erfolg und gute Erlebnisse. (ts)

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