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Neue Sozialdumping-Razzien in Belgien

07.04.2017 15:52 Uhr
Neue Sozialdumping-Razzien in Belgien
In Belgien gab es erneut Razzien bei Transportfirmen wegen Sozialdumping-Verdacht
© Foto: Picture Alliance/dpa/Anthony Dehez

Erneut sehen sich belgische Transportfirmen mit Sozialdumping-Vorwürfen konfrontiert. Sie weisen diese jedoch zurück.

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Heuvelland/Loppern. Belgische Kontrollbehörden haben erneut Razzien bei flämischen Transportunternehmen wegen des Verdachts auf Sozialdumping durchgeführt. Dabei wurden in Westflandern insgesamt 31 in Rumänien, Bulgarien und Portugal registrierte Lkw beschlagnahmt, wie die Tageszeitung „Het Laatste Nieuws“ berichtete. Zwei namentlich genannte Unternehmen wiesen die gegen sie erhobenen Vorwürfe zurück.

Firmen weisen Vorwürfe zurück

Das eine dieser beiden Unternehmen ist Plantefeve aus Heuvelland nahe der Grenze zu Frankreich. 2014 hatte Plantefeve, das auf den internationalen Transport von Futtermitteln und landwirtschaftlichen Produkten spezialisiert ist, eine Niederlassung in Portugal gegründet. Drei Mitarbeiter seien dort beschäftigt, die Niederlassung sei also keine Briefkastenfirma, zitiert „Het Laatste Nieuws“ Plantefeve-Direktor Kris Plantefeve. „Ich mache nichts illegales“, fügte er hinzu.

Vor drei Jahren habe der Fortbestand seiner Firma auf dem Spiel gestanden. Die Gründung der Niederlassung in Portugal erlaube es ihm, die dort üblichen Sozialabgaben zu zahlen, die deutlich niedriger als in Belgien liegen. Eine Ausbeutung der Fahrer fände aber nicht statt, da er allen seinen Fahrern belgische Löhne zahle. „Zurzeit beschäftige ich 48 Fahrer in Belgien. Sie sind mit dankbar, dass ich 2014 das Nötige getan habe, um das Überleben des Unternehmens zu sichern“, sagte Plantefeve.

Gewerkschaften begrüßen Kontrollen

Das andere namentlich genannte Unternehmen, Gheeraert Transport aus Loppern südlich von Brügge, sieht sich ebenfalls zu Unrecht im Fokus der Ermittler. Gheeraert, das auf Palettentransporte in Westeuropa spezialisiert ist, aber auch Tank- und Schwertransporte anbietet, unterhalte keine Briefkastenfirmen und überhaupt keine Niederlassungen im Ausland, heißt es in einer Pressemitteilung. Alle 160 Mitarbeiter seien in Belgien gemeldet und würden nach belgischen Vorschriften entlohnt.

Allerdings arbeite Gheeraert mit einigen ausländischen Subunternehmen zusammen, darunter auch eine Firma in Rumänien. Von dieser hätten sieben Fahrzeuge auf dem Firmengelände gestanden, als die Razzia durchgeführt worden sei. Den sozialen und steuerlichen Verpflichtungen gegenüber den Subunternehmen sei Gheeraert immer korrekt nachgekommen.

Gewerkschaftsvertreter begrüßten die Kontrollen. „Ein osteuropäischer Fahrer kostet ein Drittel von dem, was ein belgischer Fahrer kostet“, zitiert „Het Laatste Nieuws“ Liesbet Verboven von der Gewerkschaft ACV Transport. Da sei die Rechnung für die Unternehmen schnell gemacht. Sozialdumping sei seit Jahren ein großes Problem im Transportsektor. Dagegen müsse endlich vorgegangen werden. (kw)

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