Paris. Der vormals unter Mory Ducros geführte und seit seiner Nerustrukturierung im vergangenen Jahr unter dem neuen Namen Mory Global agierende Pariser KEP-Dienstleister soll im ersten Halbjahr dieses Jahres 17,5 Millionen Euro Verlust gemacht haben. Das berichtete die Pariser Les Echos unter Berufung auf Gewerkschaftsquellen. Ferner hat die Arbeitsinspektion das Unternehmen dazu verpflichtet, 200 nach der Umwandlung gekündigte ehemalige Mitarbeiter wieder einzustellen. Es handelt sich um “salariés protégés”, das heißt frühere Personalvertreter.
Die Gruppe hatte sich Ende November 2013 für zahlungsunfähig erklärt. In der Folge stimmte das Handelsgericht in Cergy-Pontoise der Übernahme des Unternehmens durch dessen selben Besitzer Arcole Industries (Gruppe Caravelle) zu, der danach von den ehemals 5.000 Beschäftigten 2.800 frei setzte. Diese Entscheidung wurde im Juli dieses Jahres vom Gericht nicht anerkannt, was den Gekündigten die Möglichkeit eröffnete, vors Arbeitsgericht zu ziehen und auf “Kündigung ohne reellen noch seriösen Grund” zu klagen.
Wegen der hohen Verluste soll die Geschäftsleitung schon eine der 50 noch beibehaltenen Agenturen geschlossen haben. Sie befindet sich in Limeil-Brévannes im Departement Val-de-Marne. Die neu formierte Führung des Unternehmens hatte im vorigen Jahr dessen Reorganisierung in Angriff genommen. Kernpunkte waren dabei neben der Durchführung des Sozialplans die Verteilung der Agenturen auf acht Großregionen und die Konzentration des Leistungsangebots zu 75 Prozent auf Stückguttransporte und 22 Prozent Charter-Dienste. Die Zahl der Beschäftigten wurde auf 1900 begrenzt. (jb)