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Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz stellt Konzept für Flughafen Hahn vor

12.05.2009 17:10 Uhr
Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz stellt Konzept für Flughafen Hahn vor
Für das geplante Logistikzentrum am Flughafen Hahn stehen 130 Hektar zur Verfügung
© Foto: ddp

Drei-Säulen-Modell soll Hunsrück-Airport zurück auf die Erfolgsspur bringen

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Mainz/Hahn. Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat mitten in der Wirtschaftskrise ein „Zukunftskonzept“ für den defizitären Hunsrück-Flughafen Hahn vorgestellt. Es basiere auf drei Säulen, sagte Wirtschaftsminister Hendrik Hering (SPD) am Dienstag in Mainz. Erstens gehe es um die Weiterentwicklung von Einnahmemöglichkeiten außerhalb des eigentlichen Flugbetriebs. Dafür sei inzwischen die Entwicklungsgesellschaft Hahn gegründet worden. Zweitens soll am Hahn laut Hering ein Fracht- und Logistikpark entstehen. Drittens sehe das Konzept die Steigerung des Passagier- und Frachtaufkommens vor. Ziel sei es, weitere Arbeitsplätze zu schaffen und „mittelfristig“ schwarze Zahlen zu schreiben. Das Land Rheinland-Pfalz hatte kürzlich zusätzlich zu seinen 17,5 Prozent die 65 Prozent Gesellschaftsanteile der Fraport AG an der Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH übernommen. Hessen behält seinen Anteil von 17,5 Prozent. Hintergrund war der gescheiterte Plan des Frankfurter Flughafenbetreibers Fraport, mit einer Terminalgebühr von drei Euro pro Passagier den abgelegenen ehemaligen US-Fliegerhorst Hahn rentabel zu machen. Der irische Billigflieger Ryanair hatte gedroht, bei einer solchen Gebühr Maschinen aus dem Hunsrück abzuziehen, Flugverbindungen zu streichen und somit Arbeitsplätze zu gefährden. An der neuen Entwicklungsgesellschaft hält das Land 60 Prozent. Die restlichen 40 Prozent teilen sich kommunale und private Gesellschafter. In den kommenden zehn Jahren sind Investitionen von 89 Millionen Euro auf einer Fläche von 250 Hektar geplant. Nach Herings Worten geht es um die „Vermarktung von Verkaufsflächen, Freizeitangeboten und Gewerbeansiedlungen“, um die Passagiere länger am Airport zu halten und zu mehr Ausgaben zu animieren. Mittlerweile finanzierten sich Flughäfen vornehmlich aus Einkünften dieses sogenannten Non-Aviation-Bereichs. Für das geplante Fracht- und Logistikzentrum stehen nach Angaben des Ministers mehr als 130 Hektar zur Verfügung. Diese großzügige „Flächenverfügbarkeit“ sowie „die zentrale Lage zu den Wirtschaftsräumen in Westeuropa“, die Nachtfluggenehmigung, die lange Startbahn (3800 Meter) und eine schnelle Frachtabfertigung böten eine herausragende Ausgangsposition. Hinzu komme der geplante „autobahnähnliche“ Ausbau der Straßenanbindung (B 50). Die Abhängigkeit von Ryanair, die dem Hahn mit großem Abstand die meisten Passagiere beschert, will das Land mit dem Anlocken neuer Fluggesellschaften verringern. „Wir sehen dafür vor allem in Mittel- und Osteuropa eine Chance“, sagte Hering. Insbesondere in Russland ordne sich der Luftverkehrsmarkt neu. Ein Investor, der Teile der Gesellschafteranteile des Landes Rheinland-Pfalz übernehmen könnte, ist bislang noch nicht gefunden. Doch hier gebe es keine Eile, versicherte der Wirtschaftsminister. Das Land könne die Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH auch „mittelfristig“ selbst führen. Ein Finanzinvestor jedenfalls werde nicht gesucht - vielmehr halte die Landesregierung nach einem geeigneten „strategischen Partner“ Ausschau. (dpa)

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