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MAN und DB Schenker starten Platooning-Versuch

28.11.2016 16:50 Uhr
MAN und DB Schenker starten Platooning-Versuch
Ab 2018 sollen DB-Schenker-Züge im Platoon auf der A9 zwischen Nürnberg und München rollen
© Foto: MAN

Jetzt wird es konkret: Der Speditionskonzern DB Schenker und der Fahrzeughersteller MAN wollen ab 2018 auf der A9 testweise Lkw in Kolonne fahren lassen.

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München. MAN und DB Schenker gehen den nächsten Schritt in Sachen Platooning. Eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) haben der Fahrzeughersteller und der Speditionskonzern nun unterzeichnet. Geplant ist, zunächst die Rahmenbedingungen für das Projekt und eine damit verbundene Praxiserprobung festzulegen. 2018 soll ein Lkw-Platoon auf dem Digitalen Testfeld Autobahn auf der A 9 zwischen den DB Schenker-Niederlassungen München und Nürnberg unterwegs sein. Im zweiten Schritt ist der Einsatz autonom fahrender Lkw auf dem Nürnberger DB Schenker-Werksgelände vorgesehen.

Der Abstand der einzelnen Fahrzeuge in der Kolonne beträgt untereinander etwa zehn Meter beziehungsweise etwa eine halbe Sekunde Fahrzeit. Dabei soll die elektronische „Kopplung“ der Fahrzeuge im Platoon die Verkehrssicherheit gewährleisten. Durch das so erzeugte „Windschattenfahren“ soll eine Kraftstoff-Einsparung von bis zu zehn Prozent für den gesamten Platoon erreicht werden.

 „Unser Anspruch ist es, in der Transport- und Logistikbranche Treiber digitaler Geschäftsmodelle und für unsere Kunden mit digitalen und nicht-digitalen Services die erste Wahl zu sein“, sagte Jochen Thewes, Vorstandsvorsitzender bei DB Schenker am Montag. „Deshalb freut es mich, dass wir zusammen mit MAN Platooning frühzeitig im alltäglichen Betrieb zwischen Landverkehr-Terminals testen. DB Schenker und MAN erhoffen sich von der Partnerschaft neue Erkenntnisse zur Optimierung logistischer Prozesse.“ Ewald Kaiser, Vorstand Landverkehr bei DB Schenker, ergänzte dazu: „Im Mittelpunkt steht dabei die Kundenforderung nach durchweg transparenten sowie schnelleren und zugleich umweltfreundlicheren Abläufen.“

Joachim Drees, der Vorsitzende des Vorstands von MAN SE und MAN Truck & Bus, betonte die Vorteile von Lkw-Platoons aus Sicht des Fahrzeugherstellers: „Platooning ist ein echter Gewinn für die Verkehrssicherheit. Menschliches Versagen gehört leider zu den häufigsten Ursachen für Auffahrunfälle. Die elektronische Kopplung von Lkw gibt uns hier einen vielversprechenden Lösungsansatz. Windschattenfahren senkt dabei maßgeblich den Kraftstoffverbrauch. Gleichzeitig können wir mit Platooning die Verkehrsinfrastruktur deutlich effizienter nutzen.“ Er betonte aber auch, dass wichtige Voraussetzungen für einen Standardeinsatz noch geschaffen werden müssen.

Denn die Fahrzeughersteller können die Systeme erst anbieten, wenn die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen sind. Knackpunkt sind dabei auch vielfältige Anforderungen und Details in der Praxis, deren Klärung noch Zeit in Anspruch nehmen wird: Im ersten Schritt klären die Partner DB Schenker und MAN wesentliche Grundfragestellungen für den Erprobungseinsatz. Hierbei sind sowohl sinnvolle Einsatzfälle für Platooning, als auch die technischen und logistischen Voraussetzungen für das Zusammenstellen von Platoons herauszuarbeiten. Ein weiterer Themenblock betrifft die Erfassung und Bereitstellung der notwendigen Informationen und deren Nutzung durch Hersteller und Logistiker. Auch die Verbindung von Platooning mit weiterführenden digitalen Diensten wird betrachtet ebenso wie die Frage nach Kosten und möglichen Einsparpotenzialen.

Darüber hinaus wollen DB Schenker und MAN die Anforderungen an die Fahrer beim Platooning sowie den Einfluss der neuen Technik auf den Arbeitsplatz Lkw heute und in Zukunft beleuchten. „Vieles ist Zukunftsmusik, aber wir wollen diese Zukunft testen, mitgestalten und uns inspirieren und anspornen lassen“, sagte Jochen Thewes, „wir wollen vernetzte, automatisierte Lkw-Flotten in unsere logistischen Prozesse integrieren und herausfinden, welcher Nutzen jenseits der Kraftstoffersparnis für unsere Kunden und unsere operativen Prozesse erreicht werden kann.“ (gs)

 

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