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MAN startet offene Telematikplattform Rio

29.09.2016 10:10 Uhr
MAN startet offene Telematikplattform Rio
Die Telematikplattform Rio verbindet die Daten aus verschiedenen Telematiksystemen
© Foto: MAN

Die herstellerunabhängige Plattform soll Daten aus verschiedenen Telematiksystemen sowie aus Drittquellen sammeln und auswerten.

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München/Hannover. Der Lkw-Bauer MAN hat auf der Messe IAA-Nutzfahrzeuge die offene, Cloud-basierte Integrationsplattform „Rio“ vorgestellt. Über die Plattform sollen die Daten aller Beteiligten an einer Lieferkette – vom Versender über Spedition und Transportunternehmen, Disponent und Fahrer bis hin zum Empfänger – über ein einheitliches Informations- und Anwendungssystem miteinander vernetzt werden. Mit Hilfe von Algorithmen verbindet Rio verschiedene Datenquellen und analysiert sie. Durch das Zusammenführen von Informationen über Zugmaschine, Trailer, Aufbauten, Fahrer und Auftrag sowie deren Kombination beispielsweise mit Verkehrs-, Wetter oder Navigationsdaten soll das System seinen Nutzern konkrete Handlungsempfehlungen in Echtzeit liefern. Datenlieferanten sind unter anderem die in Truck und Trailer verbauten Telematiksysteme.

Offen für konzernfremde Marken

MAN ist nach eigenen Angaben der „Initiator“ von Rio und verantwortet im Bereich Digital Solutions die Entwicklung der Marke innerhalb von Volkswagen Truck & Bus, also auch für die Schwestermarken VW Nutzfahrzeuge und Scania. Das System soll herstellerunabhängig arbeiten, also auch Daten von Trucks konzernfremder Marken integrieren. Damit lässt es sich auch für Mischflotten nutzen. Auch die Nachrüstung sei in allen Fahrzeugtypen möglich. Rio steht für Fluss und meint den Fluss von Daten und Waren entlang der Logistikkette.

Bestehende, als Einzellösung genutzte Systeme , wie für die Verwaltung von Fahrzeugdaten, Wartung, Lagerhaltung von Ersatzteilen oder zur Fahrerdisposition – lassen sich auf die gemeinsame Plattform überführen.

Start im Frühjahr 2017

Ab Frühjahr 2017 werden neu ausgelieferte MAN-Lkw serienmäßig mit Rio ausgestattet sein, zudem kann sich jeder Scania-Kunde auf Wunsch mit der Plattform verbinden. Mit Hilfe einer Nachrüstbox lässt sich außerdem jedes beliebige Fahrzeug mit FMS-Schnittstelle in das Netzwerk integrieren. Dabei wird Rio automatisch über die Cloud aktualisiert. Bis zu 40 Updates pro Jahr sind geplant. Durch die Cloud-Architektur lasse sich das System auch von kleineren und mittleren Unternehmen nutzen, da hierfür keine „ausgeprägten IT-Kenntnisse oder speziell geschulte Experten“ zur Verfügung stehen müssen.

Mehr Funktionen über Apps

Ähnlich wie bei Betriebssystemen von Smartphones lassen sich mit Rio verschiedene Apps nutzen, die in jedem üblichen Webbrowser laufen. Dabei wird es fahrzeugspezifische Services geben – etwa von MAN oder Scania –, gleichzeitig aber auch einen Marktplatz für herstellerübergreifende Apps oder solche von Drittanbietern. Die Plattform arbeitet mit einem einheitlichen Benutzer-Interface für alle Funktionen.

„Es geht hier nicht darum, noch ein Telematiksystem auf den Markt zu bringen. Vielmehr haben wir Rio bewusst als offene Plattform konzipiert, die die zahlreichen Insellösungen zusammenführt. Ich bin davon überzeugt, dass die Komplexität der Logistikbranche kein Technologieunternehmen alleine meistern kann. Deshalb suchen wir den Kontakt zu möglichst vielen Partnern mit derselben Zielsetzung: die globale Transportkette zu optimieren und damit Kosten und Emissionen zu reduzieren“, sagt Markus Lipinsky, Leiter des Bereichs Digital Solutions bei MAN.

Beispiele für zukünftige Anwendungen

Initialpartner von Rio sind unter anderem Continental, Schmitz-Cargobull, Krone, Meiller und Tom Tom. Als Lösungspartner sind Microlise, Telogis und Idem vom Start weg dabei sowie BNS und LIS als Software-Partner. Zudem arbeitet RIO mit Start-ups wie Synfioo, ParkHere und Loadfox zusammen.

Driver‘s Connectivity – Der Fahrer erhält über die App auf seinem Smartphone relevante Hinweise, wie neue Transportaufträge. Mit einem Klick startet dann direkt die Navigation zum Kunden.

Truck Share ist eine Funktionalität für die Anforderungen der Shared Economy. Fahrzeugübergaben können per digitalem Zugangsschlüssel erfolgen, direkt über das Smartphone.

Loadfox ist eine App für das Auftragsmanagement von Teilladungen. Mit ihrer Hilfe können Lkw besser ausgelastet werden, indem nur teilweise beladene Lkw entlang ihrer Route weitere Ladung zugewiesen bekommen.  (sv)

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