Kopenhagen. Die weltgrößte Reederei Maersk Line schließt sich laut Schednet der zweitgrößten Reederei MSC bei der Erhebung von Zuschlägen für schwefelarmen Treibstoff an. Die Zuschläge werden ab 1. Januar 2015 aufgrund der verschärften EU-Vorschriften eingeführt. Sie variieren von Handelslinie zu Handelslinie abhängig von der Distanz, die die Fracht in dem jeweiligen Emissionskontrollgebiet zurücklegt und deshalb teurer schwefelarmer Treibstoff eingesetzt werden muss.
Ab dem genannten Datum ist jedes Schiff verpflichtet, in den Emissionskontrollgebieten (Emission Control Areas) einen höherwertigen Brennstoff einzusetzen, dessen Schwefelgehalt nicht mehr als 0,1 Prozent (derzeitiges Limit: 1,0 Prozent) betragen darf. Die Emissionskontrollgebiete liegen in Nordeuropa, in der Baltischen See, in den USA und Kanada. Auf den Asien-Nordeuropa-Diensten wird ein Zuschlag von 30 US-Dollar (rund 24 Euro) pro FEU (40-Fuß-Standardcontainer) fällig. Von den USA nach Nordeuropa erhebt Maersk künftig einen Zuschlag von 102 Euro pro FEU. Fracht mit Herkunft oder Bestimmung in der baltischen Kontrollzone (Finnland, Russland, Estland, Lettland und Litauen) wird mit rund 79 Euro pro FEU beaufschlagt. Der höchste Zuschlag wird mit 126 Euro pro FEU für Strecken zwischen dem kanadischen Montreal und St. Peterburg verlangt.
Auf den transatlantischen Diensten werden die Schiffe sowohl das nordamerikanische als auch das europäische Emissionskontrollgebiet durchqueren. „Die Höhe der Zuschläge wird handelsspezifisch sein und gleichermaßen auf Hin-/Rückweg und Trocken-/Kühlfracht angewendet werden“, erklärte Maersk. Die Schweizer Reederei MSC hatte vor kurzem einen Zuschlag von rund zwölf Euro für Dienste von Asien nach Nordwesteuropa eingeführt. Auf Diensten zwischen der baltischen Region und den USA liegt der Zuschlag bei 102 Euro, da Kontrollgebiete in Europa und Nordamerika durchquert werden müssen. Auf Strecken zwischen dem kanadischen Montreal und der baltischen Region werden 130 Euro pro TEU (20-Fuß-Standardcontainer) erhoben. (rup)