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M&A: Rekordjahr trotz weniger Fusionen und Übernahmen

18.01.2016 09:19 Uhr
M&A: Rekordjahr trotz weniger Fusionen und Übernahmen
Im Vergleich zum Rest der Welt herrschte im deutschen Transport- und Logistikmarkt, wes Fusionen und Übernahmen betrifft, in 2015 wenig Bewegung
© Foto: Yuri Arcurs/Panthermedia

PwC-Studie: Zwar hat es 2015 im Transport- und Logistikmarkt weniger Transaktionen gegeben, allerdings haben die investierten Summen einem neuen Höchststand erreicht.

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Frankfurt am Main. Was Unternehmensfusionen und -übernahmen betrifft, hat der weltweite Transport- und Logistikmarkt in 2015 mit 226 Transaktionen etwa das Vorjahresniveau (2014: 230) erreicht. In der deutsche Branche herrschte vergangenes Jahr vergleichsweise wenig Bewegung: Dort gab es 60 Deals (2014: 64). Das geht aus der Studie „Mergers & Acquisitions in der Transport- und Logistikbranche 2015” hervor, die die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) jetzt veröffentlichte. Die jährliche Erhebung umfasst alle Käufe, Fusionen und Übernahmen mit einem Transaktionsvolumen ab 50 Millionen US-Dollar, die 2015 angekündigt wurden. Kleinere Deals wurden zwar von PwC erfasst, aber nicht ausgewiesen.

Das Volumen der Fusionen und Übernahmen im weltweiten Transport- und Logistikmarkt erreichte 2015 allerdings mit 180,1 Milliarden US-Dollar einen Höchststand. Dies ist mehr als doppelt so viel wie im Vorjahr und ergibt sich laut PwC vor allem durch 29 Megadeals. Schwerpunkte des M&A-Geschehens waren im vergangenen Jahr demnach Nordamerika, China und Europa. Allein der Gesamtwert der beiden größten Transaktionen (Norfolk Southern in den USA und Osaka Airport in Japan) liegt bei über 45 Milliarden US-Dollar. In Deutschland wurden 2015 nur sechs Fusionen oder Übernahmen mit einem Volumen über 50 Millionen US-Dollar bekannt. Der Rest der Unternehmen, bei denen es Umwandlungen oder Verschmelzungen gab, vereinbarte Stillschweigen über den Transaktionswert.

„Finanzinvestoren und auch einige strategische Investoren verfügen über große Mengen Kapital, für das sie Anlageziele suchen“, erklärte Jörg Bredy, M&A-Experte bei PwC für den Bereich Transport und Logistik den Voluminaboom. Vor allem Verkehrsinfrastruktur-Targets wie Häfen und Flughäfen waren bei ihnen demzufolge begehrt. Den investierenden Transport- und Logistikunternehmen ging es laut Bredy hingegen bei Fusionen und Übernahmen einerseits darum, Synergien zu nutzen, und andererseits darum, die Service-Portfolios zu erweitern und neue Märkte zu erschließen. „Das gilt beispielsweise für die Übernahme des niederländischen Logistikkonzerns TNT Express durch das US-amerikanische Unternehmen FedEx“, sagte er. Im Schnitt hatte jede M&A-Transaktion im weltweiten Transport- und Logistikmarkt im vergangenen Jahr einen Wert von 797 Millionen US-Dollar – das ist ebenfalls ein neuer Rekord.

Weniger Fusionen und Übernahmen in Deutschland

Im europäischen Transport- und Logistikmarkt gab es 2015 der PwC-Studie zufolge 75 Fusionen und Übernahmen. Die Anzahl der Deals, bei denen der Käufer aus anderen Weltregionen stammt, verdoppelte sich hier im Vergleich zum Vorjahr auf 22 Transaktionen. Mit  fast 20 Milliarden US-Dollar versechsfachte sich das Volumen im selben Zeitraum. „Während einige europäische und nordamerikanische Investoren mittels Akquisitionen ihre Wachstumsstrategien verfolgen, üben sich die deutschen Unternehmen der Branche in Zurückhaltung”, resümierte Dietmar Prümm, Leiter des Bereichs Transport und Logistik bei PwC. Einige seien mit operativen Herausforderungen oder der Integration vergangener Übernahmen beschäftigt. Andere seien inzwischen gut aufgestellt, setzten auf organisches Wachstum und hielten sich daher mit neuen Zukäufen zurück.

Nach dem vergangenen Rekordjahr wird sich der Transport- und Logistikmarkt in punkto Fusionen und Übernahmen in 2016 nach Einschätzung der PwC-Experten auf hohem Niveau stabilisieren. Obwohl vor allem Finanzinvestoren nach wie vor über erhebliche Mittel verfügten, müssten sich die Marktteilnehmer, die 2015 größere Transaktionen getätigt hätten, zunächst auf die Integration ihrer Neuerwerbungen konzentrieren. (ag)

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