Wien. Österreichs Verkehrspolitik hat offenbar ein Problem mit überlangen LKW auf seinen Straßen. Und deren Einführung strikt abgelehnt. „Mich hat die intensive und spontane Ablehnung der langen LKW nicht so sehr von der Sache her, sondern vielmehr von der Argumentation her befremdet", äußerte sich Stefan Krauter, Vorstands-Chef des österreichischen Speditionskonzerns Cargo Partner, gegenüber der VerkehrsRundschau in Wien. Trotz der bekannten erhöhten Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit gegenüber herkömmlichen LKW "wurde mir hinter vorgehaltener Hand versichert, die Eurocombi-LKW würden den Kombinierten Verkehr schaden und das ist politisch nicht gewollt", hat Krauter gehört.
Bei aller Sympathie für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene warnt der Top-Manager davor, den LKW seine wichtige Funktion im Kombi-Verkehr schlecht zu reden. Es brauche beide Verkehrsträger, wobei die Vorteile der Schiene in Sachen Energieeffizienz bei Transporten ab 700 Kilometer unzweifelhaft gegenüber dem LKW überwiegten, ist Krauter überzeugt. Er beschäftigt sich sehr intensiv sowohl im eigenen Unternehmen als auch im Zentralverband Spedition & Logistik Österreich mit umweltverträglichen Verkehr und appelliert immer wieder an die Nutzfahrzeugindustrie, alles daran zu setzen, um den Null-Emissions-LKW auf die Straße zu bringen. Die Politik müsse dabei die günstige Investitionsrahmenbedingungen schaffen, damit emissionsarme LKW von den Unternehmen angeschafft werden. (mf)
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