Rom – Die Vorstellungen des italienischen Innenministers Angelino Alfano sind drastisch: Der Politiker fordert einen lebenslangen Führerscheinentzug für Drogenabhängige. Überlegungen dazu gibt es seit mehreren Jahren in verschiedenen europäischen Ländern. Im Rahmen eines Workshops zur Straßenverkehrssicherheit in Rom betonte Alfano zudem: „Wer regelmäßig Drogen konsumiert, muss besonders kontrolliert werden, damit der Führerschein nicht zu einer Lizenz zum Töten wird.“
27.700 Verkehrstote gab es im Jahr 2013 in Europa, davon 3400 in Italien. Obwohl die Zahl der Verkehrstoten seit den 70er Jahren in Italien durch vermehrte Kontrollen und härteres Durchgreifen der Behörden stetig reduziert werden konnte, sieht Alfano Handlungsbedarf „solange es auch nur einen einzigen Verkehrstoten gibt“. In extremen Fällen müsste gegen die Fahrer, die sich trotz Drogenmissbrauchs oder trotz Trunkenheit ans Steuer setzten, auch wegen Mordes im Straßenverkehr vorgegangen werden. „27.700 Verkehrstote pro Jahr in Europa – das ist so, als ob eine Stadt nicht unbedeutender Größe einfach so vom Kontinent verschwinden würde.“
Leider fehlten aber immer noch Möglichkeiten, bei einer Kontrolle auch direkt zu überprüfen, ob es Spuren der Substanzen im Körper des Fahrzeugführers gebe. Drogenkonsumenten, die auch im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis seien, müssten deshalb womöglich regelmäßige Kontrollen über sich ergehen lassen, so seine Überlegungen. (nja)