Rom. Im kommenden Monat sind in Italien zwei Eigenschaften besonders gefordert: Geduld und viel Verständnis für Gewerkschaften. Denn diese versuchen einmal mehr mit Streiks ihre Forderungen, die meist verbesserte Arbeitsbedingungen und mehr Gehalt betreffen, durchzusetzen. Gleich an mehreren Tagen, so teilte das Verkehrsministerium in dieser Woche mit, werde davon das Transportwesen betroffen sein. Angekündigt sind zum derzeitigen Zeitpunkt folgende Streiks:
Samstag, 6. September 2014: Die Gewerkschaften Licta und Anpcat, beide aktiv im Bereich der Luftfahrt, rufen in der Zeit von 12.30 bis 16.30 Uhr zur Arbeitsniederlegung auf. Davon betroffen ist insbesondere das Personal der Enav (Ente Nazionale di Assistenza al Volo – dt.: Nationale Gesellschaft für Flugassistenz), das für die Flugsicherung zuständig ist. Außerdem sollen am gleichen Tag für einen Zeitraum von mindestens acht Stunden auch Schiffe und Fähren nicht auslaufen. Ebenso wurden Kraftfahrer und das Personal der Anas (Azienda Nazionale Autonoma delle Strade) aufgefordert, sich am Streik zu beteiligen. In den Zuständigkeitsbereich der Straßenbetriebsgesellschaft Anas fällt die Aufsicht des italienischen Straßen- und Autobahnnetzes. Da es jedoch verschiedene Betreibergesellschaften gibt und nur die Anas selbst nur das ohnehin mautfreie Autobahnstück der A3 zwischen Salerno und Reggio Calabria betreibt, sind derzeit keine Beeinträchtigungen an den Mautstationen vorgesehen.
Donnerstag, 11. September 2014: Aufruf verschiedener Gewerkschaften zur Bestreikung des Eisenbahnsektors. Speziell geht es dabei um das Personal des Morelli Service, das für die Reinigung der Hochgeschwindigkeitszüge „Freccia Bianca“ von Trenitalia zuständig ist.
Samstag, 13. September 2014: 24 Stunden lang soll im Luftfahrtsektor das Personal der Techno Sky, (eine Tochtergesellschaft der Enas), die für die Flugkontrollsysteme zuständig ist, in den Streik treten. Offizieller Streikbeginn ist um 00.01, ab 23.59 Uhr soll laut der Gewerkschaft Fiom-Cgil die Arbeit wieder aufgenommen werden.
Mittwoch, 17. September 2014: Ganztägiger Streik der Flugbegleiter von EasyJet. Streikbeginn ist um 00.01 Uhr, Streikende voraussichtlich um 23.59 Uhr.
Donnerstag, 18. September 2014: Betroffen sind an diesem Tag der italienische Gütertransport sowie das Personal diverser Firmen aus dem Logistikbereich. Die Gewerkschaft Cat hat zu einem 24-stündigen Streik aufgerufen. Offizieller Streikbeginn in diesem Fall ist am Donnerstag, 18. September, um 21 Uhr, Streikende am Freitag, 19. September ebenfalls um 21 Uhr.
Samstag, 20. September 2014: Die gleiche Gewerkschaft (Cat) hat zudem einen Streik des Bahnpersonals von FSI, NTV und Trenord angekündigt. Streikbeginn ist am Samstag, 20. September, um 21 Uhr, vorgesehenes Streikende am Sonntag, 21. September, um 21 Uhr. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Personal von Trenitalia Cargo von diesem Streik ausgenommen ist.
Samstag, 27. September 2014: Gleich drei verschiedene Streikaufrufe gibt es für den 27. September. Von 10 bis 18 Uhr ruft die Gewerkschaft Fata-Cisal das gesamte Luftfahrtpersonal, insbesondere aber die Enav, die für die Flugsicherung zuständig ist, zur Arbeitsniederlegung auf. Der Streik des restlichen Flughafenpersonals und der Zulieferbetriebe ist sogar von 00.01 bis 23.59 Uhr geplant.
Vorgesehen ist derzeit zudem ein Streik des Erdölkonzerns Eni für Dienstag, 9. September 2014. Dann könnten sämtliche ENI-Tankstellen in Italien geschlossen bleiben. (nja)