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Interview: Plant Eurodis ein Pharma-Netz?

03.11.2016 12:35 Uhr
Interview: Plant Eurodis ein Pharma-Netz?
Hat mit Eurodis Großes vor: Christian Knoblich, der seit 1. August 2016 Geschäftsführer des Kombifracht-Netzes ist
© Foto: Eurodis

Christian Knoblich, seit August Chef des Kombifracht-Netzes Eurodis, spricht über Zuwächse im B2B-Bereich und eine mögliches europäisches Pharma-Netz.

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VerkehrsRundschau: Im August haben Sie aus der Geschäftsführung von Trans-o-flex in den Chefsessel des Eurodis-Netzes gewechselt. An welchen Hebeln wollen Sie nun drehen?

Christian Knoblich: Eurodis ist ja mit insgesamt 19 Mitgliedern in 35 Ländern tätig. Grundsätzlich bin ich mit unserer Entwicklung in diesem Jahr sehr zufrieden. Wir konnten unser Kombifracht-Volumen um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr steigern. Das ist ein schöner Erfolg. Wachstumstreiber war ganz klar zusätzliches Geschäft, insbesondere in Holland, Italien, UK und Spanien. Über unseren Gesellschafter Österreichische Post sind wir aber auch stark in Österreich und in Osteuropa gewachsen. Bemerkenswert ist, dass wir als klassisches B2B-Partnernetz auch im B2C-Geschäft deutlich zulegen.

Ist für Sie B2C Zusatzgeschäft oder bricht Ihnen das B2B-Volumen weg?

Das Endkundengeschäft ist für uns eindeutig Zusatzgeschäft – und auch nur in jenen Ländern relevant, in denen unsere Partner B2C-fähig sind, etwa in Italien und Holland. B2C brachte uns einen Wachstumsschub. Zusätzlich können wir unsere täglich 160 Linienverkehre besser auslasten.

Hört sich gut an. Doch wo sehen Sie bei Eurodis konkreten Handlungsbedarf?

Von Handlungsbedarf würde ich nicht sprechen, eher von Vorschlägen für eine positive Weiterentwicklung. Große Stärke von Eurodis ist es, dass wir starke Partner in den nationalen Märkten vor Ort haben, die Nischen erfolgreich besetzen und in der Lage sind, den wachsenden speziellen Anforderungen gerecht zu werden. Dazu zählt zum Beispiel die Fähigkeit, Pakete und Paletten in einer Sendung zu befördern. Trotzdem müssen wir es schaffen, unsere gemeinsame Marke Eurodis noch stärker zu positionieren und international einen noch größeren Wiedererkennungswert zu schaffen. Ein weiterer Schwerpunkt der kommenden Jahre wird die Unterstützung und Koordination der vertrieblichen Aktivitäten sein, wo wir durch die enge 
Abstimmung zwischen Eurodis und den lokalen Vertriebsteams stärker den Erwartungen des Marktes – Stichwort Konsolidierung der Dienstleister und Ansprechpartner – gerecht werden wollen. Internationales Key Account Management und länderübergreifende CRM-Systeme sind Themen, denen wir uns stellen müssen.

Welche Projekte stehen nun konkret bei Eurodis an?

Neu ist, dass wir in Kürze Bulgarien über unseren neuen Partner M&BM Express aufschalten. Wir werden auch 2017 entsprechend den Marktanforderungen neue Partner aufschalten – und auch außerhalb Europas Türen öffnen.

Wie wichtig ist das Thema Pharma für Eurodis? Noch gibt es in Europa kein GDP-zertifiziertes Pharma-Landverkehrsnetz.

Das ist ein interessantes Thema für uns. Einige unserer Partner sind ja im Bereich Healthcare und Pharma sehr stark. Und es stimmt, bislang gibt es kein internationales Netz, das die für Healthcare relevanten Kernmärkte in Europa im Transportbereich abdeckt. Das prüfen wir aktuell sehr genau. Ein solches GDP-Netz würde aber parallel zum Eurodis-Netz laufen – unter Nutzung der möglichen Synergien.

Wie interessant ist vor diesem Hintergrund für Sie die aktuelle EuGH-Entscheidung zum Wegfall der Preisbindung im Online-Apotheken-Versandhandel?

(lacht) Sehr interessant! Das ergibt für den Markt – unter den jetzigen Bedingungen – ein deutliches Wachstumspotenzial, auch in Richtung Endkundengeschäft und in Kombination mit erweiterten Dienstleistungen für Patienten im Homecare-Bereich.

Das Interview führt VerkehrsRundschau-Redakteurin Eva Hassa

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