-- Anzeige --

Insolvente Reederei Hanjin will Europa-Aktivitäten schließen

24.10.2016 16:55 Uhr
Insolvente Reederei Hanjin will Europa-Aktivitäten schließen
Die insolvente Reedere Hanjin will ihre Aktivitäten in Europa einstellen
© Foto: Picture Alliance/dpa/Mauritz Antin

Die Anzeichen mehren sich, dass sich die Reederei Hanjin nach der Pleite auf eine Abwicklung vorbereitet. Das Unternehmen will die Standorte in Hamburg und anderen Städten aufgeben.

-- Anzeige --

Seoul. Die insolvente südkoreanische Reederei Hanjin Shipping will ihre Europa-Aktivitäten einschließlich der Tochter in Hamburg schließen. Das Insolvenzgericht habe den Plänen zur Schließung der Hanjin Shipping Europe GmbH & Co. KG in Hamburg sowie den Hanjin-Unternehmen in Ungarn, Polen und Spanien zugestimmt. Dies berichtete die nationale Nachrichtenagentur Yonhap am Montag unter Berufung auf eine Börsenmitteilung der vormals weltweit siebtgrößten Container-Reederei.

Die Pläne könnten Ende Oktober oder Anfang November umgesetzt werden, hieß es. Die Mitteilung wurde als Zeichen dafür gesehen, dass sich Hanjin auf eine Abwicklung vorbereitet.

Deutsche Kunden werden noch weiter betreut

Von den Schließungsplänen sei man von der Muttergesellschaft in Südkorea bisher nicht informiert worden, sagte ein Vertreter der Hanjin Shipping Europe GmbH der Deutschen Presse-Agentur. Der Standort in Deutschland sowie die Abteilungen in Rotterdam und Le Havre seien bisher noch aktiv. „Die Kunden werden weiter betreut.” Man werde aber im Ungewissen gelassen. Auch müsse noch die „Hanjin Gold” entladen werden, die auf dem Weg in die Hansestadt sei.

In Hamburg hatte zuvor die „Hanjin Europe” mehrere Wochen auf ihre Entladung gewartet. Mittlerweile wurde die Ladung von zwei weiteren Schiffen, der „Hanjin Harmony” und der „Hanjin Africa”, in Hamburg entladen.

Der Insolvenzantrag von Hanjin Ende August hatte in vielen Teilen der Welt zu Unterbrechungen von Lieferketten geführt. Zahlreiche vollgeladene Hanjin-Schiffe wurden gezwungen, auf offener See zu warten, weil ihnen aus Sorge über Gebührenausfälle teilweise die Zufahrt zu Häfen verweigert wurde. Bis zum Montag wurde die Ladung von 78 der 97 betroffenen Containerschiffe entladen.

Verkäufe geplant

Um an Geld zu kommen und Schulden begleichen zu können, will Hanjin neben Schiffen auch das Routennetz zwischen den USA und Asien sowie einige asiatische Frachtrouten verkaufen. Auch hatte die Tochter der Hanjin-Gruppe, zu der ebenfalls die südkoreanische Fluggesellschaft Korean Air gehört, Entlassungen angekündigt.

In Schifffahrtskreisen wird Hanjin nach den Erfahrungen mit der Insolvenz keine Chance mehr eingeräumt, sich sanieren zu können. Der Markt der Containerschifffahrt ist von Überkapazitäten geprägt.(dpa)

-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --
-- Anzeige --

KOMMENTARE


SAGEN SIE UNS IHRE MEINUNG

Die qualifizierte Meinung unserer Leser zu allen Branchenthemen ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie bei Ihren Kommentaren auf die Netiquette, um allen Teilnehmern eine angenehme Kommunikation zu ermöglichen. Vielen Dank!

-- Anzeige --

WEITERLESEN




NEWSLETTER

Newsletter abonnieren und keine Branchen-News mehr verpassen.


Die VerkehrsRundschau ist eine unabhängige und kompetente Abo-Fachzeitschrift für Spedition, Transport und Logistik und ein tagesaktuelles Online-Portal. VerkehrsRunschau.de bietet aktuelle Nachrichten, Hintergrundberichte, Analysen und informiert unter anderem zu Themen rund um Nutzfahrzeuge, Transport, Lager, Umschlag, Lkw-Maut, Fahrverbote, Fuhrparkmanagement, KEP sowie Ausbildung und Karriere, Recht und Geld, Test und Technik. Informative Dossiers bietet die VerkehrsRundschau auch zu Produkten und Dienstleistungen wie schwere Lkw, Trailer, Gabelstapler, Lagertechnik oder Versicherungen. Die Leser der VerkehrsRundschau sind Inhaber, Geschäftsführer, leitende Angestellte bei Logistikdienstleistern aus Transport, Spedition und Lagerei, Transportlogistik-Entscheider aus der verladenden Wirtschaft und Industrie.