Hamburg. Die Brücken, Straßen und Kaianlagen von Deutschlands größtem Hafen in Hamburg werden in diesem Jahr mit 240 Millionen Euro in Schuss gehalten. Das kündigte der Chef der Hafenbehörde Hamburg Port Authority (HPA), Jens Meier, am Donnerstag an. Die Infrastrukturprojekte seien eine zwingende Voraussetzung für die weitere Wettbewerbsfähigkeit des Hafens, ergänzte Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos). Er zeigte sich erneut optimistisch, dass das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig am 9. Februar die geplante Elbvertiefung genehmigen werde. „Dann werden wir am nächsten Tag die Arbeiten aufnehmen“, kündigte Horch an.
Nach den Planungen soll die Elbe künftig für Frachter mit einem Tiefgang von 13,5 Meter unabhängig von Ebbe und Flut schiffbar sein. Mit der Tide sollen es sogar 14,5 Meter werden. Ein Teil der Ausschreibungen für die diesbezüglichen Arbeiten seien vorbereitet, könnten aus rechtlichen Gründen aber erst bei einem positiven Urteil eingeleitet werden, erläuterte Horch. Danach würden schon im ersten Halbjahr 2017 bei der Schiffbarkeit des Stroms zügig Verbesserungen greifen, sagte Meier. Der Schwerpunkt würde zunächst auf der Verbreiterung der Elbe liegen, bevor es in ihre Vertiefung gehe.
Für die Köhlbrandbrücke zeichnet sich ihr altersbedingtes Ende ab. Sie könne nur noch bis 2030 sicher und wirtschaftlich betrieben werden, berichtete Horch. Daher sollen Planungen für einen Neubau mit mindestens 73,5 Metern Durchfahrtshöhe anlaufen, damit er auch von Schiffen mit mehr als 400 Metern Länge und mehr als 60 Metern Breite passiert werden kann. Das 1974 eröffnete, weithin sichtbare Bauwerk mit einer Durchfahrtshöhe für Schiffe von 53 Metern wurde den Angaben zufolge in den vergangenen acht Jahren mit rund 60 Millionen Euro instandgehalten. Täglich wird die Köhlbrandbrücke laut HPA von 36 000 Fahrzeugen genutzt, ein Drittel davon sind Lkw.
Die HPA wartet Brücken, Schleusen, Seezeichen, Radarstationen und den Alten Elbtunnel, hält Straßen, Wasserwege und Schienen instand und vermietet im Hafengebiet Immobilien, Flächen und Pontons. (dpa/ag)